Vom 3. Februar bis 21. Mai läuft die Ausstellung "Kunst fürs 20er Haus" in der Galerie Belvedere. Seit Jahren ist der Umbau des Hauses und die Integrierung in die Österreichische Galerie Belvedere geplant. Im Rahmen der Ausstellung soll auch das Umbau-Sieger-Projekt von Architekt Adolf Krischanitz näher vorgestellt werden.

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Ursprünglich wurde das 20er Haus als Österreich-Pavillon für die Weltausstellung 1958 in Brüssel gebaut. Danach wurde das Gebäude zerlegt und nach Wien transportiert, wo es seither im Schweizergarten steht und noch bis vor kurzem als Museum des 20. Jahrhunderts genutzt wurde. Bild: Die Vorderfront zum Südbahnhof.

Foto: Michael Hierner

Der mehrfach ausgezeichnete Bau stammt von Karl Schwanzer, der später bekannte Gebäude wie das Philips Haus am Wienerberg, oder das BMW-Gebäude in München gebaut hat. Bild: Südliche Ansicht.

Foto: Michael Hierner

In den 60er und 70er Jahren war das Haus Ort zahlreicher Kunstaktionen und Ausstellungen und wurde zum wichtigsten Zentrum der Moderne in Wien. So wurden etwa Werke von Hermann Nitsch, Yves Klein, Arnulf Rainer, Daniel Spoerri, Roy Lihtenstein oder Andy Warhol ausgestellt.

Bild: Innenansicht mit Blick zum Eingangsbereich.

Foto: Michael Hierner

Die offene Architektur des Hauses ließ aber nicht nur eine kulturelle Nutzung zu, auch der ORF erkannte rasch diese Qualität und produzierte im Haus Sendungen wie die legendären "Stadtgespräche" mit Helmut Zilk.

Bild: Der Haupteingangsbereich.

Foto: Michael Hierner

Nachdem die Kunst ihre neue Zentrale im Museumsquartier bekam, wurde das 20er Haus 2001 geschlossen und wartet seither auf eine neue Nutzung.

Bild: Westliche Ansicht mit Funkturm im Arsenal.

Foto: Michael Hierner

Jetzt scheint im Inneren die Zeit aber stehen geblieben zu sein. Nur noch wenige Details erinnern an die glanzvollen Tage der Vergangenheit.

Bild: Ein übrig gebliebenes Exponat an der Vorderseite.

Foto: Michael Hierner

Bild: Detail der Glasfassade des oberen Stocks

Foto: Michael Hierner

Bild: Auch der Rost nagt bereits an der Metallstruktur.

Foto: Michael Hierner

Bild: Das Gebäude aus der Sicht des Schweizergartens

Foto: Michael Hierner

Bild: Ein kaputtes Glas am Seiteneingang wurde notdürftig mit einem Holzbrett repariert.

Foto: Michael Hierner

Bild: Verlassene Kunst am Fuße des Gebäudes

Foto: Michael Hierner

Bild: Der einstige Skulpturengarten mit Wasserbecken ist nun wieder im Besitz der Natur

Foto: Michael Hierner

Zwar steht das Gebäude inzwischen unter Denkmalschutz, jedoch soll es im Rahmen eines neuen Nutzungskonzeptes umgebaut werden. Bild: Ansicht vom Parkplatz im Süden.

Foto: Michael Hierner

In einem zweistufigen Wettbewerb ging der Architekt Adolf Krischanitz unter 86 Einreichungen als Sieger hervor. Er fügt dem Gebäude an der Vorderseite einen fünfstöckigen Büroblock, sowie ein Wasserbecken hinzu. Bild: Hier soll um das Gebäude ein Wasserbecken entstehen.

Foto: Michael Hierner

Vorerst bleibt das Gebäude aber wieder sich selbst überlassen. Und wer weiß, vielleicht sitzt ja des nächtens der Geist des verstorbenen Architekten auf diesem Fauteuil im großen Foyer des 20er Hauses und unterhält sich mit anderen Künstlern von damals über die gute alte Zeit, als das 20er Haus noch das Wiener Zentrum der Moderne war...

Fotos/Text von Michael Hierner, freiberuflicher Architekturfotograf aus Wien, fotografiert am 11.11.2005. Kontakt / Website: www.hierner.info

Nachlese
Das 20er Haus steht vor dem Verfall

Link: "Kunst fürs 20er Haus" im Belvedere

Foto: Michael Hierner