Hamburg/Wien - Trotz exzellenter Buchungszahlen im Winter muss Österreich um seine Spitzenposition im europäischen Tourismus bangen. Es ist vor allem der Sommer, der den Experten Sorgen bereitet. Österreich fällt zwar in absoluten Zahlen nicht zurück, weist aber niedrigere Steigerungsraten bei den Nächtigungen auf. Damit gehen Marktanteile verloren.

Erhärtet wird das durch jüngste Umfragen des Hamburger BAT Freizeit-Forschungsinstituts in dem mit Abstand wichtigsten Herkunftsland der Österreich-Touristen, Deutschland.

Herausgekommen ist dabei, dass trotz Fußball-WM von Mitte Juni bis Mitte Juli mehr gereist werden wird als je zuvor - zumeist vorher oder nachher. Im Hinblick auf die Auslandsziele der Deutschen deutet sich ein neuer Trend an, der als Renaissance des Italien-Tourismus beschrieben werden kann.

BAT hat für seine Tourismusanalyse, die es heuer zum 22. Mal gibt, im Jänner insgesamt 4000 Personen in Deutschland ab 14 Jahren nach ihrem Urlaubsverhalten 2005 und ihren Reiseabsichten 2006 befragt.

Italien (8,4 Prozent der Befragten nannten die Apenninenhalbinsel als Reiseziel nach 7,7 Prozent 2005) könnte heuer erstmals Spanien (8,2 nach 10,6 Prozent) als der Deutschen liebstes Reiseland ablösen. Österreich würde demnach mit 6,1 Prozent noch an dritter Stelle liegen, aber nur mehr einen knappen Vorsprung gegenüber Kroatien und aufstrebenden Ländern in Osteuropa behalten. (stro, DER STANDARD, Printausgabe vom 11./12.2.2006)