Warschau - Die polnischen Bischöfe haben gegen die "Verfremdung" der berühmten Marien-Ikone von Czestochowa (Tschenstochau) auf der Titelseite eines polnischen Magazins protestiert. "Wir solidarisieren uns mit den Paulinermönchen, die die Entweihung des Gnadenbildes der Muttergottes von Jasna Gora verurteilen", heißt es laut Kathpress-Meldung vom Montag in einer Erklärung der Bischofskonferenz vom Wochenende.

Das Popkulturmagazin "Machina" montierte auf dem Titelblatt seiner Nullnummer an die Stelle der Gottesmutter das Bild der US-Popsängerin Madonna. An Stelle des Jesuskindes ist die Tochter des Popstars, Lourdes Maria, zu sehen. Die Bischöfe werten die Fotomontage über die Schwarze Madonna als einen Mangel an Achtung vor religiösen Zeichen, Symbolen und Werten, "besonders vor solchen, die in der Christenheit eine besondere Rolle spielen", wie der Sprecher der Bischofskonferenz, Jozef Kloch, betonte.

Auch der polnische Rat für Medienethik hat die Fotomontage verurteilt. Die Nullnummer von "Machina" kann nur über das Internet bezogen werden. Der Chefredakteur der Zeitschrift, Piotr Metz, kann die Aufregung nicht verstehen. Der katholischen Nachrichtenagentur KAI sagte er, die Beleidigung von Gläubigen sei nicht das Ziel der Abbildung. "Wir wollten zeigen, dass es in der Massenkultur nichts Heiliges gibt", erklärte Metz. Ein Beispiel dafür sei, dass das Antlitz des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. auf billigen Andenken abgedruckt werde. (APA)