Heinzls Luderland: Frau Schiuller(re)verzeiht - scheint´s - alles. Und Ingrid Riegler ist (noch) unbeludert

Foto: Rottenberg

Saufen statt beleidigen? Luigi Barbaro schenkte türkis aus.

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Die Dame klagte nicht. Und das lag ganz bestimmt nicht an der Position des Mannes, der Karin Gastinger (damals Miklautsch und neue FPÖ-Justizministerin) im Juni 2004 "Boxenluder" genannt hatte: Luder, referierte Jörg Haider, seien "Glücksbringer" und "Boxenluder" ein "sportlicher Ausdruck".

Aber die heutige FPÖ ist halt kein Rennstall - und so stand ATV+-Societyreporter Dominic Heinzl am Dienstag vor Gericht: In News hatte Heinzl die Begleiterin eines FP-Mannes "Parteiluder" genannt. Das, fand die Dame, sei "üble Nachrede" und "Glücksbringerin" klänge in diesem Kontext nach "Partei-Matratze". Heinzl bedauerte: Bussi-Bussi-Land spräche halt flapsig - andere "Geluderte" (Lugner: "Opernball-Luder", Schiller: "Mode-Luder") hätten sich nie beschwert. Der Prozess wurde vertagt.

Operette und Belcanto

Ludersorgen waren Dienstagabend weit weg: Denn Harald Serafins Aura hüllte im Maria Callas gewidmeten "La Divina" (nahe der Oper) alles in Operettenseligkeit. Und Serafins Sohn Daniel sang so laut, dass Ausdrücke wie "Belcanto-Luder" ohnehin kein Ohr erreicht hätten.

Türkise Nebel am Neuen Markt Ein paar Ecken weiter - in Luigi Barbaros Bar - beschritt man ganz andere Wege, um jedweder Beleidigung den "Nipf" zu nehmen: Bei der Präsentation des Wodkas "Glazov" floss der knalltürkise Schnaps so üppig, dass sich die Martina Kaisers und Reinhard Jesioneks der Stadt tags darauf wohl kaum erinnern konnten, ob sie ge- oder beludert hatten. Und das ist vermutlich wirklich besser so. (DER STANDARD Printausgabe 16.2.2006)