Jedes Jahr im Februar begehen unzählige Narren die Zeit der Ausgelassenheit und Fröhlichkeit in unterschiedlichster Form. Fasnet, Fastelov(v)end, Faslam, Fasteleer, Faasend, Fosnet oder Masopust, die wilden Feierlichkeiten finden fast ausschließlich in katholischen, in abgewandelter Form auch in orthodoxen Gebieten statt.

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Italien/Ivrea

Während sich beim Karneval in Venedig die vornehmen Masken versammeln, geht es im italienischen Ivrea bei Turin etwas rüder zu. Höhepunkt des Faschings dort ist eine Orangenschlacht, bei der rund 360 Tonnen Orangen umher geworfen und immer wieder zahlreiche Personen verletzt werden. Der Ritus soll ins Mittelalter zurückgehen, als mit Bohnen als Wurfgeschosse ein Feudalherr aus dem Ort vertrieben wurde.

Foto: Reuters/STEFANO RELLANDINI

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Spanien/Zubieta

In Zubieta in Nordspanien werden jeden letzten Montag im Jänner traditionell die "Nachbarn besucht". Beim Zanpantzar's Festival ziehen haarige Figuren, die "hartza" und Glockenträger von Zubieta nach Ituren. Am darauffolgenden Tag findet der Marsch in umgekehrter Richtung statt. Die alte baskische Mythologie besagt, dass das Geräusch der Tierglocken böse Geister vetreibt.

Foto: EPA/JESUS DIGES

Dänemark - Aalborg

Der Karneval in der dänischen Stadt Aalborg ist nach Angaben der Organisatoren der größte volkstümliche Karneval in Nordeuropa mit rund 25.000 Teilnehmern im Umzug und 150.000 Zusehern. Bei dem internationalen Umzug, dem "Battle of Carnival Bands", konkurrieren Gruppen aus aller Welt darum, die Karnevalsgruppe des Jahres zu werden, beim freien Umzug darf jeder mitmachen.

Foto: http://www.karnevaliaalborg.dk/

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Frankreich/Nizza

Beim Karneval von Nizza regiert seine Majestät "Triboulet" aus Pappmaché, der sich jedes Jahr einem neuen Motto zu unterwerfen hat. Heuer geht er als "Roi des Dupes", König der Angeschmierten, in das 122. Faschingsjahr. Vom 13. bis 25. Februar wird gefeiert, mittlerweile ist es schon Tradition in Nizza, dass gesellschaftliche und politische Themen in den großen Umzug einfließen.

Foto: EPA/Pascal Guyot

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Tschechien

Auch in Tschechien wird Fasching gefeiert, hier nennt er sich Masopust. Denn Beginn der traditionellen Umzüge bildet meist ein altes tschechischen Volkslied. Verschiedene Strophen handeln von einzelnen Gestalten, die den Winter austreiben sollen.

Foto: Reuters/PETR JOSEK

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Deutschland/Köln

Hochburgen des Faschings in Deutschland sind vor allem das Rheinland, Rheinhessen, Münsterland und Baden-Württemberg. In Köln wird die "Weiberfasnacht" begangen. Eine Besonderheit der rheinischen Weiberfastnacht ist das Abschneiden von Krawatten. Frauen schneiden den Männern die Krawatten als Symbol der männlichen Macht ab. Wofür sie allerdings von den Närrinnen mit dem ein oder anderen Bützchen (Küßchen) entschädigt werden müssen.

Foto: EPA/Roland Scheidemann

Finnland

Vappu wird in Finnland seit dem Mittelalter gefeiert. Das Fest des Frühlings, der Studenten und der Arbeiter, ist mit Fasching vergleichbar. Das Fest steht in der Tradition der Walpurgisnacht. Vappu ist ein gesetzlicher Feiertag mit politischer Bedeutung, denn Vertreter aller Parteien halten mittlerweile große politische Reden.

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Belgien

Der Karneval von Binche in Belgien zählt seit 2003 zu den "Meisterwerken des mündlichen und immateriellen Welterbes" der UNESCO. Alljährlich tanzen Männer in Schellenköstümen, so genannte "Gilles" durch die Straßen und schwingen die Besen, um den Winter zu vertreiben. Der erste Umzug in Binche fand angeblich bereits 1395 statt.

Foto: Reuters

England/Ashbourne

Die Kleinstadt Ashbourne in Derbyshire ist zur Faschingszeit ein einziger großer Fußballplatz. Denn dann findet das alljährliche Shrovetide-Spiel statt. Hunderte Spieler auf einem fast 5 Kilometer langen Fußballfeld versuchen das Tor des Gegners mit dem Ball zu berühren, das Spiel dauert acht Stunden. Die aus der Oberstadt spielen gegen die aus der Unterstadt. Das Spielfeld ist laut Guinness-Buch "der längste Fußballplatz der Welt".

Shrovetide Fußballspiel