Legte ein euphorisierendes Killer-Album vor: Christopher Just

Foto: Just

Eine Tote auf Zimmer 1527! Die strangulierte "schene Leich" "trägt" noch den Seidenschlips, und die augenscheinliche Tatwaffe ist bedruckt mit Klaviertastaturmotiv. So ist das Klimperding - versüßt durch Glockenspiel, gehörig gestört und gesteigert - denn auch zugegen in "Moiras Theme", dem 7'-Track auf Christopher Justs Album "Roland Flick Fairmount Princess # 1527", wo Schmalz auf Techno trifft. Das Werk ist inspiriert von Peter Savilles Hardcore-Pulp, Just aber besticht durch hintergründige Softness, ironischen Glam und eine aus dem Vollen schöpfende Produzentenpotenz.

Die musikalisch multiple Persönlichkeit ist für Überraschungen und überhaupt gut. Indem er den Würger von Wien (vgl. Krawatte) ranlässt, hat der Techno-Trickser mit seiner ersten LP nach "Jeans and Electronic" (1997) ein euphorisierendes Killeralbum vorgelegt. Indizien und Beweise am Freitag auf der Bogenmeile. (pen/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.2.2006)