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Foto: apa
Frau K. wählte jüngst die Linie 49. "Kann mir wer helfen?", rief sie ins Wageninnere. Immerhin: Keiner sagte Nein. Daraufhin kränkte sie den Fahrer mit den Worten: "Können Sie mir helfen?". Konnte er nicht. "Hearn S', ihr habt's eh Zeit. Warten S' auf an Ulf!", schimpfte er: "Jede dritte Garnitur is a Ulf!" (Ultra Low Floor).

Griffige Dialoge reicht man gerne weiter. Frau K. informierte das Kundenservice der Wiener Linien. Am nächsten Tag erhielt sie eine auffallend aufmerksame Antwort: Vielen Dank für die Rückmeldung. Man werde sich darum kümmern. "Bis zur Beendigung unserer Recherchen bitten wir Sie noch um etwas Geduld."

Zwölf Tage geschah, was in solchen Fällen meistens geschieht: nichts. Am 13. Tag - die Sensation: Ein Beamter klopft an die Haustür, entschuldigt sich im Namen der Behörde, erklärt, der rüpelhafte Fahrer sei "zsammg'schissen" worden - und schenkt den K.'s ein Stofftier für die Kleine.

Hochachtung, werte Linien: Mit solch charmanten Gesten könnt ihr berühmt werden. Wenn euch nur die Stofftiere nicht ausgehen. (Daniel Glattauer, DER STANDARD-Printausgabe 25./26.02.2006)