Kritzelkurs
Dieser Schuh - wird behauptet - löste im fernen 1985 die Welle der Selbstgestaltung von Schuhen aus. Der Adicolor H wurde mit Filzstiften in verschiedenen Farben ausgeliefert, die einfarbigen Streifen an der Seite konnte jeder nach
eigenen Vorstellungen bemalen. In Wahrheit kommerzialisierte Adidas damals nur etwas, was auf der Straße bereits Praxis war. Jetzt wird Adicolor wieder aufgelegt, diesmal auch mit Sprühdosen und in verschiedenen-farbigen Serien. Retrojünger greifen aber zweifelsohne weiterhin zu den Latschen in Weiß. Und ihre Kinder zu den Filzstiften.

Foto: Adidas

Bits am Handgelenk
In Zeiten des Internets sollte Datentransfer zwar wahrlich kein Problem mehr sein, aber trotzdem tragen Computerarbeiterinnen, die unterwegs lieber auf Nummer sicher gehen wollen, ihre tagesaktuell wichtigen Dokumente im USB-Stick bei sich. Das kann tatsächlich gut aussehen, wenn der britische Stardesigner Michael Young sich eine formschöne Lösung für die Speicherzwerge ausdenkt. Er macht aus einem schnöden USB-Stick ein Schmuckstück fürs Handgelenk.

Link
www.michael-young.com

Bild: Hersteller

Kamera für Könige
Tutanchamun hätte seine helle Freude gehabt! Schade, dass es die Lomografen nicht schon vor 3500 Jahren gegeben hat. Damals wäre die Pharao Edition Lomo LC-A nämlich todsicher ein Renner gewesen, und wenn die Ägypter fotografiert hätten, stünden die Ägyptologen vor weniger Rätseln. Die altägyptische Ästhetik auf einer Kleinbildkamera ist auch im 21. Jahrhundert sehr apart. Auf der Vorderseite thront Horus, der Gott des Himmels, und hinten zieren Hathor, Nebthet und Neferati, die Gottheiten der Musik, Kunst und Schönheit, den Kupfermantel dieser Lomo-Kamera, die in limitierter Edition jetzt zu haben ist.
Preis: 350 Euro

Bild: Lomo

Kicker mit Schal
Fußball, das ist, wenn es nach Nike geht, ein Spaß sondergleichen. Das Leben - ein einziges großes Spielfeld. Deswegen setzt der Sport-Weltmarktführer im Weltmeisterschaftsjahr einmal mehr ganz auf Brasilien. Hier ist die Heimat des ästhetischen Fußballs. Nike selbst möchte dagegen zur Heimat der Fußballästhetik werden: Leicht wird das nicht, Fußball spielte bei Nike bisher eine eher untergeordnete Rolle. Mit so ambitionierten Teilen wie diesem Schal-Top könnte sich das aber bald ändern. Mal schauen wie viele Brasilianer sich damit auf das Spielfeld trauen.

Bild: Nike

Sanftes Erwachen
Das Blöde am Wecker ist, dass er einen - im Wortsinn - "aus den Träumen" reißt. Wie sich das auf die Laune auswirkt, weiß jeder.
Damit, behaupten die Erfinder des "aXbo", ist jetzt Schluss, denn der in Österreich entwickelte Schlafphasenwecker erkennt (via Sensor am Handgelenk), in welcher Schlummerphase man sich befindet - und weckt, wenn Aufwachen nicht grässlich, sondern federleicht ist. Wie das geht? Der Handgelenkssensor scannt den Schlaf - und trifft in einem Zeitfenster innerhalb von 30 Minuten vor der spätest möglichen Klingelzeit den idealen Weckpunkt. Klingt seltsam, funktioniert aber; allerdings nur dann, wenn einem sanftes Erwachen 199 Euro wert ist.

Link
www.axbo.com

Bild: BaXbo

Gelackt
Musik zu Hause kam bislang aus vielteiligen Stereoanlagen, die in Kombination mit mehr oder weniger großen, im Raum verteilten Boxen für den guten Sound im Wohnzimmer sorgten. Das war gestern, sagen die Schweizer Soundexperten von Genevalab. Hi-Fi kommt für sie aus einer einzigen großen Box, die - der Apple-Ästhetik entsprechend - ganz schick in Schwarz, Rot oder Weiß lackiert ist. iPods werden auf diese 600-Watt-Box einfach nur oben draufgesteckt, im Inneren verborgen sind zusätzlich CD-Player und Radio. Das Geneva-Sound-X-Large-Modell kostet 899 Euro. Online-Bestellung unter:

Link
www.genevalab.com
(DER STANDARD, rondo/3/3/2006)

Bild: genevalab