Wien - Nach jahrelangen Querelen rückt der Baustart für das Immobilienprojekt Wien-Mitte näher. "Heute oder morgen" werden die endgültigen Pläne bei der Baubehörde eingereicht, berichtete Thomas Jakoubek, Chef des Bauträgers BAI, am Montag, 13. März, der APA. Fix ist nun auch, dass die angrenzende Markthalle modernisiert wird. Zum Zug kommen könnten dabei die Wien-Mitte-Masterplaner Henke und Schreieck, so Jakoubek.

Zuletzt hatte Architekt Dieter Henke öffentlich darüber geklagt, bei der Realisierung der Bahnhofsüberbauung nicht beteiligt zu sein. Bauen werden das Projekt nämlich die Büros Neumann und Steiner bzw. Ortner und Ortner - also jene Architekten, die auch schon jene bis zu 97 Meter hohen Türme entworfen hatten, die letztlich an der Debatte um das Weltkulturerbe-Prädikat gescheitert waren.

Markthalle als Anknüpfungspunkt

Jakoubek verweist auf gültige Verträge und appelliert an die Architekten, sich zusammenzureden. Ein Anknüpfungspunkt wäre für ihn die Markthalle, die ebenfalls dringend modernisiert werden muss. "Da könnten wir zum Beispiel Henke und Schreieck beschäftigen", sagte Jakoubek. Konkretere Vorstellungen für die 1979 eröffnete Halle des Landstraßer Marktes gibt es noch nicht, außer dass die Nutzung gleich bleiben soll. Jedenfalls könnte die Halle schon 2010 fertig werden, und damit gleichzeitig mit dem Gesamtprojekt.

Die Bahnhofsüberbauung selbst wird rund drei Jahre Bauzeit beanspruchen. Starten will Jakoubek "frühestens im Herbst, eher mit Jahreswechsel 2006/07". Abhängig sei dies von der Erteilung der Baubewilligung, die er bis zum Sommer erwartet. Das Projekt soll nicht in Etappen, sondern auf allen Bauplätzen gleichzeitig umgesetzt werden - bei vollem Betrieb von U-Bahn und S-Bahn.

100.000 Quadratmeter Nutzfläche

Das Bauwerk über dem Bahnhof wird 36 Meter hoch, rund 100.000 Quadratmeter an oberirdischer Nutzfläche (25.000 Quadratmeter für den Handel) sollen entstehen. Gegenüber des Justizzentrums ist zudem ein 70 Meter hoher Hotelturm geplant. Die kolportierten Baukosten betragen rund 340 Mio. Euro. (APA)