Die Idee stammte von einer Riederin mit muslimischem Religionsbekenntnis: Da es Frauen nach den Regeln des Islam nicht erlaubt ist, gemeinsam mit Männern zu baden, fragte sie den Schwimmbadpächter, ob sie und ihre Glaubensgenossinnen die Anlage am Abend benützen dürfen. Sie einigte sich mit dem Betreiber auf einen Badeabend alle 14 Tage im Anschluss an den regulären Betrieb. Auch ein Tauchclub nutzt das Hallenbad in dieser Form.
"Das Interesse war groß, die Frauen waren begeistert", schilderte die Organisatorin im Zeitungsinterview den Erfolg ihrer Initiative. Etwas Ähnliches gebe es in der Umgebung nicht, sogar aus dem Nachbarbezirk Schärding seien Frauen zum Baden nach Ried gekommen.
"Extrawurst" für Frauen
Die Freude hielt allerdings nicht lange. Als sich die Sache in Ried herumsprach, sei er von Kunden bedrängt worden, denen die Aktion ein Dorn im Auge war, schilderte der Schwimmbadbetreiber im Zeitungsinterview: "Das hat einen unheimlichen Wirbel ausgelöst." Viele Leute hätten die "Extrawurst" für die Frauen kritisiert, die sich auch ihren Geschlechtsgenossinnen nur mit Shorts über dem Badeanzug zeigen dürfen, hieß es aus dem Schwimmbad auf APA-Anfrage.
"Weil er sich keine "größeren Probleme einhandeln" wollte, gab der Pächter den Frauen Bescheid, dass er das Bad nicht mehr extra für sie offen halten könne. Rentabel sei die Sache auch nicht gewesen. Enttäuscht, aber verständnisvoll reagierte die Initiatorin: "Wir wollten da keine Probleme verursachen."