Wien - Die Familienpolitik der Regierung stünde unter dem Motto "Verwirrtaktik, Chaos und Wählertäuschung", kritisierte SPÖ-Familiensprecherin Ilse Mertel am Mittwoch. Mertel, SP-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl, NÖ-Landesvorsitzender Karl Schlögl, die GPA-Frauen und die Kinderfreunde kommentierten Mittwoch die regierungsinterne Uneinigkeit in Sachen "Karenzgeld für alle". Die "FPÖVP-Bundesregierung" wäre gut beraten, ihre Pläne zurückzunehmen, meinte Schlögl. Unsozial "Es ist unsozial, die Sozialleistungen des Staates mit der Gießkanne zu verteilen, da in diesem Fall für die, die Sozialleistungen wirklich benötigen, zu wenig Geld bleibt", Schlögl. Das Karenzgeld werde von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erarbeitet. Und diesen steht es auch zu. Die blau-schwarze Regierung müsse endlich aufhören, Sozialleistungen als Geschenke auch an die zu Verteilen, die sie nicht wirklich benötigen. Kuntzl plädierte dafür, statt der umstrittenen Maßnahme Leistungen zu erbringen, die die Leute wirklich bräuchten, wie Kinderbetreuungsplätze, Wiedereinstiegshilfen oder flexible Arbeitszeitmodelle. Für sie macht "Herr Bundeskanzler Schüssel einen sehr einsamen Eindruck, denn seine ganze Umgebung dürfte bereits wissen, dass das 'Karenzgeld für alle' nicht realisiert werden kann, nur er selbst beharrt unverbrüchlich auf die Einführung dieser unfinanzierbaren Maßnahme." Sie bezog sich auf Aussagen von ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat und Staatssekretär Alfred Finz (V), die die Finanzierbarkeit des "Karenzgeldes für alle" anzweifeln. "Die Gießkanne 'Karenzgeld' ist vor dem Gießen schon leer" "Die Gießkanne 'Karenzgeld' ist vor dem Gießen schon leer", stellte die stellvertretende Vorsitzende der Wiener GPA-Frauen, Ilse Fetik, fest. Sie ist "beruhigt, dass der Herr Finanzstaatssekretär das Problem ähnlich sieht wie wir". Die Familiensprecherin der Österreichischen Kinderfreunde, SP-Abg. Gabriele Binder, forderte die Regierung auf, Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Kinderbetreuungsangebotes in ganz Österreich zu setzen, zum Beispiel in Form der Kindergartenmilliarde. (APA)