Wien - Das Wiener LIF übt sich in Selbstzerstörung. Und könnte damit das endgültige Aus für das von Heide Schmidt nach ihrem Ausstieg aus der FPÖ gegründete Liberale Forum einläuten. Denn die Wiener Liberalen sind mit ihren sechs Mandataren im Rathaus neben der Steiermark die einzige noch in einem Landesparlament vertretene LIF-Organisation. Aus dem Nationalrat war das LIF ja bei der Wahl am 3. Oktober des Vorjahres geflogen. Hecht warf Handtuch Gabriele Hecht, die in wenigen Tagen ihren 40. Geburtstag feiert, hat jetzt als Wiener LIF-Chefin nach dreieinhalb Jahren Tätigkeit nach heftigen parteiinternen Kämpfen gemeinsam mit ihren Stellvertretern Hanno Pöschl und Michaela Hack das Handtuch geworfen. Nachgerückt an die Parteispitze sind in einer Blitzaktion - ob den Statuten und der Geschäftsordnung entsprechend, darüber wird wahrscheinlich auch noch gestritten werden - Alexandra Bolena (33) als neue Vorsitzende mit Wolfgang Alkier und Alexander Zach als Stellvertreter. Jedenfalls soll es am 6. Juni noch einen Wahlgang geben. Hecht will Funktion als Klubchefin behalten Die Auseinandersetzung, die ihre Wurzeln in den Querelen um den finanziellen Beitrag des Wiener LIF zur Abtragung der Schulden der Bundespartei hat, ist damit aber noch nicht beendet. Denn Hecht will ihre Funktion als Klubchefin nicht abgeben. Im Klub verfügt sie - was ihre Anhängerschar betrifft - eine rechnerische Mehrheit von vier zu zwei. Mit Hechts Verbleib als Klubchefin hat die Bundespartei weiterhin keinen Zugriff auf die Finanzmittel des Klubs. Persönliche Animositäten, Streitereien und wenig inhaltliche Profilierung scheinen einen Fehlstart im Wahlkampf für die spätestens im Herbst kommenden Jahres stattfindenden Gemeinderats- bzw. Landtagswahlen vorzuprogrammieren. Offen bleibt auch, ob es Alexandra Bolena bis dahin gelingen wird, den Bekanntheitsgrad Hechts zu erreichen. (APA)