Wien - Gegen die Bestrafung von Kinderlosen durch Pensionskürzungen, wie dies in Deutschland debattiert wird, haben sich Sozialministerin Ursula Haubner (B) und die SPÖ ausgesprochen. Haubner betonte am Freitag, dass Österreich mit der Pensionssicherungsreform und der Harmonisierung rechtzeitig gehandelt habe. "Österreich, das bestätigt auch eine Studie der EU, nimmt europaweit eine Vorbildfunktion ein. Wir sichern und erhöhen die Pensionen auf einem hohem Niveau, das nachfolgenden Generationen eine staatliche Pension garantiert", betonte Haubner.

"Alle Frauen gleich behandeln"

Es dürfe jedenfalls keinerlei Strafmaßnahmen für Kinderlose geben, wie dies in Deutschland diskutiert werde. Alle Frauen seien gleich zu behandeln, unterstrich die Sozialministerin. Auch Belastungen wie eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters seien für Österreich kein Thema.

Ein "striktes Nein zu Pensionskürzungen für Kinderlose in Österreich" gab es auch von SPÖ-Bundesgeschäftsfrührerin Doris Bures. Sie nahm die Debatte in Deutschland und die StudentInnenproteste in Frankreich gegen den radikalen Abbau des Kündigungsschutzes für BerufsanfängerInnen zum Anlass, um auf die Gefahr des sozialen Zusammenhalts in Ländern mit konservativ geführten Regierungen zu verweisen.

Zuletzt hatten die sinkenden Geburtenraten in Deutschland zu Pensionsdiskussionen geführt. Der CSU-Bundestagsabgeordente Norbert Geis hatte vorgeschlagen, die Renten für Kinderlose zu kürzen oder deren Beiträge zu erhöhen. Der Präsident des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, schlug vor, alle Arbeitnehmer sollten acht Prozent vom Bruttoeinkommen zur Privatvorsorge ansparen, wobei Eltern Abschläge zustehen sollten. (APA/AFP)