Wien – Manchmal klingen die besten Ideen fast schon zu einfach – nahezu banal-genial: Bisher hatten sie die Abfälle von den Baustellen mit Plastiksäcken weggeschleppt. Also suchte die "Herbert Wocilka Dächer und Fassaden GesmbH" wiederverwendbare Behälter – und fand sie auch: Plastikbutten, wie sie bei der Weinlese im Einsatz sind. Jetzt tragen die Arbeiter den Bauschutt – angenehmer – am Rücken, können ihn gleich an der Baustelle aussortieren und das Unternehmen spart im Jahr rund 5000 Einweg-Kunststoffsäcke. "Nachahmung erwünscht", urteilte die Jury und zeichnete den Betrieb Montagabend mit dem Umweltpreis der Stadt Wien aus.

Recycling als Design

Der Preis, der überreicht wurde, war wiederum in der "TrashDesignManufaktur" vom Penzinger "Demontage und Recycling-Zentrum" gestaltet worden. Auch dieser Betrieb bekam einen "eigenen" Umweltpreis überreicht – in der Kategorie "Kommunikation". Ausgezeichnet wurde die haptische Vermittlung, dieses Betriebes dass eine "Schmuddelarbeit" wie Recycling auch "Desgin" sein kann.

Die weiteren Umweltpreise gingen an die HTL Donaustadt, in der Schüler als "Umweltbeauftragte" ökologische Maßnahmen dokumentieren sowie die Wiener Linien und MAN für den Einbau neuer Flüssiggasmotoren in ihre Busse. Die unterschreiten die ab 2008 geltende Euro 5 Norm um die Hälfte der Abgaswerte.

Ökobusiness-Plan

Alle vier Unternehmen hatten beim "Ökobusinessplan" der Wiener Umweltschutzabteilung MA 22 teilgenommen. Das Ziel: Ökologische Maßnahmen sollen helfen, die Betriebsabläufe zu verbessern und Geld zu sparen. 500 Betriebe haben schon den Ökobusinessplan absolviert. In Summe konnten so unter anderem 109.300 Tonnen Abfälle und 138,7 Mio. Kilowattstunden Energie vermieden werden. (frei, DER STANDARD Printausgabe, 22.03.2006)