Netzpolitik
Ku Klux Klan & Co werben im Internet erfolglos um neue Mitglieder
Immer mehr Hass-Seiten im Netz
Hass und Feinseligkeit
gehören genauso zum Internet wie E-Commerce, Porno-Sites
oder Web-Portale. Die Zahl der rassistischen und feindseligen
Webauftritte ist rasant angestiegen, Experten zweifeln aber deren
"Erfolg". Trotz aggressiver Internet-Strategien steigen die
Mitgliederzahlen kaum an. Manche Experten sind der Meinung,
dass der Internet-Auftritt einschlägigen Gruppierungen mehr
schadet als nützt.
David Goldman, Vorsitzender von
HateWatch
, einer Organisation, die den Webauftritt
einschlägiger Gruppen überwacht, meinte: "Es gibt keine Statistiken, die auf ein Ansteigen
der Mitgliederzahlen im Zusammenhang mit dem Internet-Auftritt hinweisen. Diese Gruppen
ziehen sich mittlerweile eher aus dem Internet zurück, da sich teure Websites kaum
auszahlen."
Die Breitenwirkung des Internet führt dazu, dass einschlägige Gruppen, die sich bisher auf
Anonymität und Geheimhaltung verlassen haben, verstärkt der Beobachtung durch die
Öffentlichkeit ausgesetzt sind. Goldman dazu: "Für Hass-Gruppen ist das extrem schlecht.
Sie werden nun aufs genaueste geprüft, entlarvt und bloßgestellt."
Die Zahl der Hass-Seiten beträgt zwischen 400 und 1.200. Einigkeit besteht darin, dass die Zahl der Hass-Seiten in den letzten Jahren rasant angestiegen ist. Manche
Organisationen sind der Meinung, dass dies auf den zunehmenden Einfluss rassistischer
Gruppierungen zurückzuführen ist.
Jordan Kessler, Sprecher der Menschenrechtsorganisation
Anti-Defamation League
, ist anderer Meinung: "Die zusätzliche Öffentlichkeitswirkung ist für
Hass-Gruppierungen kein wirklicher Nachteil. Sie lieben Aufmerksamkeit, auch wenn sie
negativ ist." Er schränkte aber ein und meinte, dass allgemeine Bekanntheit nicht
notwendigerweise zu erhöhten Mitgliederzahlen führen müsse. (pte/wired)