Eisenstadt - FPÖ-LAbg. Edi Nicka (55) hat am Donnerstag in Eisenstadt bestätigt, ein Jahr vor der Landtagswahl aus dem Burgenländischen Landtag ausscheiden zu wollen. Er löse damit ein Versprechen ein, sagte Nicka. In der Juli-Sitzung des Landtages soll Ilse Benkö (39), Rechtspflegerin am Bezirksgericht Oberwart, als neue FPÖ-Mandatarin angelobt werden. Sie ist seit dem Wiedereinzug der Freiheitlichen in das Landesparlament 1987 die erste Frau in der mittlerweile fünf Abgeordnete zählenden FPÖ-Fraktion. Ilse Benkö habe man nach der Landtagswahl 1996 ein sicher scheinendes Mandat vorenthalten, erinnerte Nicka, "jetzt gilt es, dieses Versprechen einzuhalten". Benkö sei aber immer zur FPÖ gestanden, auch wenn sie sich etwas zurückgezogen habe. Dass die Freiheitlichen bei der Landtagswahl vor vier Jahren vor allem im Bezirk Oberwart gut abgeschnitten hat, führt Nicka auch auf Benkö als Wahlhelferin zurück: Sie beweise politisches Gespür und könne mit Menschen umgehen. Nicka will noch einige Jahre als Lehrer weiterarbeiten und auch in der Kommunalpolitik Bad Tatzmannsdorfs tätig sein. FPÖ-Klubchef Wolfgang Rauter sieht das Ausscheiden seines politischen Weggefährten "mit einem stark weinenden und einem lachenden Auge, weil mit Ilse Benkö die politisch stärkste Frau, die wir im Lande haben, in den Landtag einziehen und für die FPÖ ein gewaltiger Gewinn sein wird". Nicka kann nun mit seinem Ausscheiden aus dem Landtag wieder Gottesdienste in evangelischen Pfarren halten. Er war vor Jahren seines Amtes als Lektor quasi enthoben worden, nachdem die Kirchenverfassung auf Antrag von Superintendentin Gertraud Knoll geändert worden war. Damals war beschlossen worden, dass Politiker, wie z. B. ein Abgeordneter, während ihrer politischen Tätigkeit vom Lektorendienst karenziert werden. (APA)