London - Ein ungewöhnlicher Vorschlag zum
Artenschutz hat am Donnerstag das britische Oberhaus beschäftigt:
Graue Eichhörnchen sollten nach einem Vorschlag von Lord Richard
Inglewood auf die Speisekarte gesetzt werden, damit sich die
bedrohten roten Eichhörnchen in dem Inselstaat besser entfalten
können. "Ich muss gestehen, dass ich bis jetzt noch kein graues
Eichhörnchen gegessen habe ... aber ich bin bereit damit anzufangen",
sagte Lord Inglewood.
Zugleich forderte er hochrangige Vertreter des
Landwirtschaftsministeriums auf, mit ihrer Teilnahme an dem
ungewöhnlichen Mahl den guten Zweck zu unterstützen. Zwischen dem
Verzehr von Eichhörnchen und den anderen "rundum liebenswerten"
Tieren, die auf dem Teller landeten, gebe es schließlich keinen
großen Unterschied.
Inglewood brachte auch ins Gespräch, dass Star-Köche wie der
beliebte Fernsehkoch Jamie Oliver die grauen Nager als Schulspeise
zubereiten sollten. Das graue Eichhörnchen wurde im späten 19.
Jahrhundert aus den USA auf den britischen Inseln eingeführt und
verdrängte seitdem das einheimische rote Eichhörnchen in vielen
Teilen des Landes. Die graue Variante ist stärker und
anpassungsfähiger und überträgt zudem ein für rote Eichhörnchen
tödliches Virus. Schätzungen zufolge gibt es in Großbritannien
mittlerweile rund zwei Millionen graue, aber nur noch 200.000 rote
Eichhörnchen.
(APA)