Als Sänger der Band Edson steht Pelle Carlberg für Gitarrenpop, der den frühen Cardigans nicht fern ist (aber Lichtjahre weit weg von deren rockigem Jetzt). Für sein Solo-Projekt setzt der 37-Jährige dies fort - durch die personelle Reduktion kommt aber zwangsläufig das Singer/Songwriter-Element stärker zum Tragen. Und es ist klassischer Wimp-Pop: Mit Songs, die sich darum drehen, wie man scheitert, wo man nicht scheitern sollte, und sich dafür ein bisschen schämt. Etwa wenn man Telefon-VerkäuferInnen nicht mehr Standkraft entgegen setzen kann als einem Tornado. Peinliche Sache, aber nur "Bastards Don't Blush".
Derlei gesungene Geständnisse passen zur schüchternen Sprechweise Carlbergs ebenso wie zu seinem jungenhaften, immer ein wenig brüchigen Gesang. Soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Mann im Leben steht und unter anderem vier Kinder zu versorgen hat. Und wehren kann er sich ja auch: Nach einer schlechten Kritik an seiner Band Edson ließ er es sich nicht nehmen, der Rezensentin telefonisch die Meinung zu sagen - und serviert ihr das Ganze jetzt noch einmal in Liedform: "Go to hell, Miss Rydell". Mit süßem "Mr Sandman"-Bombombom- bombom-Backgroundchor, man ist ja nicht Oasis.
(Josefson)