Inseln haben seit jeher eine spezielle Anziehungskraft für Reisende. Das Meer trennt sie vom Festland und damit den Urlaubenden sowohl physisch als auch symbolisch von "ihrer Welt". Touristisch wird bis heute mit der Besichtigung "authentischer" Kulturen, die noch "ursprünglich" leben, geworben - auch wenn diese Ursprünglichkeit häufig nur für TouristInnen inszeniert wird.
Wirtschaftliches Überleben
Für die Bewohner dieser Trauminseln ist der Tourismus mit all seinen Auswirkungen oft die einzige Möglichkeit einer wirtschaftlichen Existenz und Entwicklung. Aufgrund ihrer Lage sind die Inseln häufig von der nationalen Wirtschaft und ihren Kapital-, Güter- und Arbeitskraftflüssen abgeschnitten.
Dieser Sammelband versucht einerseits die touristischen Bilder und die dahinter liegenden Machtstrukturen aufzuzeigen. Das Spektrum reicht dabei vom Kannibalismus auf Fidschi über die Begeisterung um die Filmtrilogie "Der Herr der Ringe" in Neuseeland bishin zu den exotischen Destinationen Tahiti und Rapanui. Auf der anderen Seite geht es auch darum, Realitäten hinter der touristischen Fassade aufzuzeigen. Beispiele dafür sind die Traumata durch Bürgerkrieg und Tsunami-Katastrophe auf Sri Lanka oder die Schwierigkeiten des Alltags auf Kuba.