Linz - Noch bevor die Europäischen Jugendminister am Mittwochnachmittag in Bad Ischl (Bezirk Gmunden) in Oberösterreich zu ihrem informellen Treffen zusammengekommen sind, kamen von Seiten der Arbeiterkammer, der sozialistischen Jugend (SJ) sowie dem Gewerkschaftlichen Linksblock im ÖGB (GLB) Kritik und Forderungen. "Die EU-Mittel für bessere Chancen der Jungen auf Arbeit kürzen, aber über Partizipation der Jugendlichen in der EU diskutieren: Das passt nicht zusammen", wetterte etwa AK-Präsident Herbert Tumpel in Hinblick auf das Vorhaben der EU, ab 2007 die Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds für Länder wie Österreich um bis zur Hälfte zu kürzen.

Umfrage unter Jugendlichen

Die AK Oberösterreich nahm das informelle EU-Treffen zum Anlass, eine Umfrage unter ihren jugendlichen Mitgliedern zu starten, was Europa für junge Menschen tun müsse. Die eindeutige Antwort der 15- bis 19-Jährigen lautete demnach: Mehr und sichere Arbeitsplätze und mehr sowie bessere Angebote zur Aus- und Weiterbildung. Tumpel wie auch der oberösterreichische AK-Präsident Johann Kalliauer forderten die zuständige EU-Ratsvorsitzende Ursula Haubner (B) daher auf, die Themen Ausbildung und Arbeit "ganz oben" auf die Agenda des EU-Jugendministertreffen zu stellen. Dieser Forderung werden die EU-Delegierten voraussichtlich ohnehin nachkommen, da die Jugendarbeitslosigkeit auf Platz eins der Bad Ischler Tagesordnung stand.

Die SJ nahm das informelle EU-Treffen zum Anlass, um erneut auf die "katastrophale Jugendbilanz der schwarz-blau-orangen Bundesregierung" hinzuweisen, deren Ende die SJ lediglich in einer Abwahl der amtierenden Regierung sieht. Der GLB wies in einer Aussendung auf die mangelnden Perspektiven für die Jugend im "Europa der Konzerne" hin und kündigte an, die für Donnerstag geplante Demonstration der Gewerkschaftsjugend zu unterstützen.

Die ÖGB-Demonstration samt Kundgebung, zu der laut Florian Kräftner vom ÖGJ rund 200 Personen erwartet werden, soll voraussichtlich Donnerstag Vormittag in Bad Ischl stattfinden. Ein genauer Treffpunkt war am Vortag noch nicht bekannt. (APA)