Der Forderungskatalog, den Jugendvertreter am Vormittag den Politikern übergeben haben, bezeichnete ÖGB-Bundesjugendsekretär Mario Lindner gegenüber der APA als "größtmöglichen Konsens, der erreicht werden konnte". Die darin festgeschriebene Senkung des Wahlalters auf 16 sei auch eine der Hauptforderungen der Gewerkschaftsjugend. Lindner pochte darauf, erfolgreiche Ländermodelle in anderen EU-Mitgliedsstaaten ebenfalls umzusetzen. Als Beispiel nannte er die duale Lehre in Österreich. Im Laufe des Nachmittags wollen die jungen Gewerkschafter der zuständigen Ministerin Ursula Haubner (B) ein Memorandum überreichen, das u.a. eine europaweit koordinierte Zusammenarbeit und mehr Mitbestimmung für Jugendliche vorsieht,
Sehr produktiv und sehr gut
Der Präsident des Europäischen Jugendforums, Renaldas Vaisbrodas, bezeichnete den Ischler Kongress in einer Pressekonferenz als "sehr produktiv und sehr gut". Die Kommunikation zwischen den Politikern und Jugendlichen habe sich zum Guten verändert. Die Vorsitzende der Bundesjugendvertretung, Anja Fellerer, nahm die europäischen Regierungen in die Verantwortung, die Forderungen auch entsprechend umzusetzen. Für Österreich verlangte sie einen Runden Tisch mit allen Ministern, den Sozialpartnern und Mitgliedern der Bundesjugendvertretung.
Fellerer übte Kritik am Büro Haubner: Man habe um einen Pressekonferenztermin Donnerstag vormittag direkt im Anschluss an das Pressefoyer der Ministerin und von EU-Bildungskommissar Jan Figel gebeten, das Ersuchen sei jedoch abgelehnt worden. Der Sprecher von Haubner, Heimo Lepuschitz, erklärte auf Anfrage, dass dies "aus rein organisatorischen Gründen" nicht möglich gewesen sei. Er betonte gleichzeitig, dass Jugendliche auf EU-Ebene noch nie "so intensiv eingebunden" worden seien wie bei der Veranstaltung in Bad Ischl.