Die Südseite des Berges weist eine bemerkenswerte Felsschneide auf, die manchen Kletterern als Übungsgelände dient. Auch trifft man dort relativ viele Eiben an, deren Holz früher bevorzugt für Waffen und Geräte verwendet wurde.

Wählt man das kleine Salzerbad bei Kleinzell als Ausgangspunkt einer Wanderung auf den Kirchenberg, so ergibt das mit einer Überschreitung des Höhenzuges vom Kruckensattel zur Schönleiten eine ansprechende und interessante Tour. Man kann dabei den über tausend Meter aufragenden Höhenberg "mitnehmen", der von Wanderern kaum aufgesucht wird. Ein wenig Pfadfinderqualitäten braucht man dafür, denn ein Windbruch unterhalb des Gipfels hat die Wege etwas unübersichtlich gemacht.

Da in den letzten Jahren die Wege neu markiert und beschildert wurden, gibt es mit der Orientierung keine Probleme mehr. Nur die Route zum Höhenberg ist nicht gekennzeichnet, kann aber unschwer gefunden werden. Man kommt nahe an einer idyllischen Marienkapelle vorbei, die – man kann's verstehen – versperrt ist.

Beeindruckende Tiefblicke

Der Kirchenberg gilt als schöner Aussichtspunkt, Schneeberg, Rax, etliche Voralpengipfel und der Wienerwald gehören zum Panorama. Vom Weg nahe dem Kruckensattel genießt man einen beeindruckenden Tiefblick auf Salzerbad. Die Unart des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen, Namen zu verändern, macht auch vor dem Kirchenberg nicht Halt. In den neuesten Ausgaben der amtlichen Karte heißt er nun "Kirchberg", obgleich man ihn seit Menschengedenken Kirchenberg nennt und es so auf allen Wegweisern und in allen Beschreibungen steht.

Die Runde bietet keine Schwierigkeiten, sie ist aber relativ lang, durch mehrere Gegensteigungen läppert sich ein beachtlicher Höhenunterschied zusammen. Von Salzerbad wandert man auf der gelben und roten Markierung durch den Salzergraben in einer Stunde auf den Kruckensattel, wobei ein kurzes Stück steil ist. Dann geht es auf der blauen und roten Markierung über die Anwesen Unterhöhenberg und Schönleiten an den Fuß des Kirchenberges, der in mäßig steilem Anstieg erreicht wird. Gehzeit ab Kruckensattel 2 Stunden. Der unmarkierte Abstecher zum Höhenberg beginnt in einem markanten Wiesensattel, knapp vor der grünen Abzweigung nach Ramsau. Man braucht alles in allem eine knappe Stunde.

Auf der Anstiegsroute kehrt man bis zur Schönleiten zurück. Bald zweigt rechts die auf einer Forststraße verlaufende gelbe Markierung ab, der man folgt. In mäßigem Gefälle erreicht man den Sonnleitner und gelangt über eine Kehre zum Ausgangspunkt. Gehzeit ab Kirchenberg 1½ Stunden.

Gesamtgehzeit 4 ½ bzw. 5 ½ Stunden, Höhenunterschied fast 800 m. Hainfelder Hütte auf dem Kirchenberg am Wochenende bewirtschaftet.
Bundesamtskarte 1:25.000 oder 1:50.000, Blatt 56 (St. Pölten) und 74 (Hohenberg)