Der frühere ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser hat am Samstag in Wiesbaden den Medienpreis für Sprachkultur erhalten. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) würdigte den 63-jährigen damit für seinen Stil, der sich durch sachliche Schärfe, Genauigkeit und Sensibilität auszeichne. Bresser habe gezeigt, wie Informationen einem Millionenpublikum angemessen und korrekt nahe gebracht werden könnten. Der Preis besteht in einer Gesamtausgabe des Grimmschen Wörterbuchs. In seiner Dankesrede übte Bresser scharfe Kritik am Privatfernsehen. "Endlose Laber-Shows" breiteten Intimitäten öffentlich aus, Stars wie Stefan Raab, Guildo Horn und Verona Feldbusch seien "Sprachverhunzer aus Prinzip". Geschäftstrieb mache das Fernsehen zum Rummelplatz und Abnormitäten-Kabinett: "In bestimmten elektronischen Medien wird systematisch die Verflachung der Programme betrieben und die Verblödung des Publikums einkalkuliert. Wir erleben die Zlatkoisierung des Mediums - ich finde das zum Kotzen." Der Medienpreis für Sprachkultur wird alle zwei Jahre für besondere Verdienste um die deutsche Sprache verliehen. Zu seinen Trägern zählen der frühere "Tagesthemen"-Moderator Hanns Joachim Friedrichs, die Journalistin Elke Heidenreich und der Entertainer Harald Schmidt.(APA)