Grafik: Der Standard
Interne Dienstleister: Das sind Arbeitnehmer der Bereiche IT, Strategie, Human Resources (HR), Organisation, Unternehmenskommunikation und Controlling, deren Bedeutung sich in der aktuellen Top-Management Survey der Beratergruppe Neuwaldegg - in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut OGM - spiegelt.

Im Rahmen der Untersuchung trat zutage, dass diese firmeninternen Funktionen verstärkt im Brennpunkt von Rationalisierungsbemühungen stehen - wie zuletzt etwa bei DaimlerChrysler oder der deutschen Telekom. Gleichzeitig bleibt jedoch jede einzelne der genannten Dienstleistungsbereiche im Bewusstsein des Managements unabdinglich.

HR im Steigen

Die klassischen, technisch eher komplexen Aufgaben wie Organisation, Controlling und Informationstechnologien werden in ihrer Bedeutung überhaupt nicht infrage gestellt, wie die Befragung un- ter 300 Top-Managern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ergab. Berücksichtigt wurden dabei nur Betriebe mit mindestens 250 Mitarbeitern, deren Führungskräfte im Juli 2005 um Stellungnahme gebeten wurden.

Im Bereich der Strategie wird für die Zukunft sogar eine Zunahme des Einflusses erwartet, zeigen sich 76 Prozent der Befragten sicher. Wobei die Deutschen mit 80 Prozent um einiges zuversichtlicher sind als die Österreicher und die Schweizer - deren Manager mit jeweils 72 Prozent davon überzeugt sind.

Mit durchschnittlich 74 Prozent kaum weniger deutlich stellt sich die Übereinkunft dar, dass die Unternehmenskommunikation mehr Bedeutung erhalten wird. In diesem Zusammenhang stellen die österreichischen Manager eher einen beschwichtigenden Faktor dar: Hier liegt man weit unter dem Schnitt - bei 54 Prozent. 44 Prozent der Austro-Manager glauben eher an ein Gleichbleiben der Bedeutung.

Schließlich sind 73 Prozent der Manager im deutschsprachigen Raum davon überzeugt, dass der Bereich Human Resources sich im Aufwind befindet (siehe Grafik).

In Bezug auf die Ergebnisse meint Neuwaldegg-Partnerin Amel Karboul: "Diese sozial eher komplexen Funktionen, die ,hard' und ,soft facts' kombinieren müssen, werden wichtiger und sind damit auch stärker in ihrer Weiterentwicklung gefordert." Allerdings bräuchten die HR-Manager "oft noch Unterstützung, um die Mitarbeiter näher an das tägliche Business heranzuführen".

Als größte Herausforderung für die Zukunft der Beraterbranche sieht Karboul, "den Dialog der Bereiche HR, Strategie und Kommunikation noch weiter zu fördern". (mad, Der Standard, Printausgabe 15./16./17.4.2006)