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"Österreich hat einmal die beste Polizei der Welt gehabt", jetzt sei das aber nicht mehr so: In den letzten Jahren haben sich die Einbruchsdelikte mehr als verdoppelt, gleichzeitig ist die Aufklärungsrate stark zurückgegangen. Er selbst werde des öfteren auf der Straße angesprochen, wie man sich denn vor Verbrechen schützen könne - nun hat er eben darüber ein Buch herausgebracht: Max Edelbacher, seit 1972 bei der Polizei und dort u.a. Leiter des Sicherheitsbüros, seit 2002 Leiter des Wiener Kriminalkommissariats Süd, anerkannter Experte in den Bereichen Wirtschaftskriminalität und organisiertes Verbrechen und Vortragender bei internationalen Organisationen wie UNO und OSZE, und der Sicherheitsexperte Werner Preining, u.a. als Mitarbeiter des britischen Unternehmens Interpool Security als Leiter der Sicherheitszentrale während der Olympischen Spiele in Atlanta 1996 tätig, verfassten im Linde Verlag den Ratgeber "Sicher ist sicher. So schützen Sie sich, Ihre Kinder, Ihr Eigentum und Ihre Privatsphäre" (Details siehe Kasten).

Die 272 Seiten geben einen umfassenden Überblick, wie man Verbrechen - in nahezu sämtlichen Bereichen - vorbeugen kann: Schutz vor Raubüberfällen, Falschgeld, Fahrraddiebstahl, Telefonterror und Internet-"Phishing" wird darin ebenso thematisiert wie Brandschutz, Patientensicherheit oder Sicherheit im Urlaub.

Schwerpunkte Haus und Eigenheim

Drei Kapitel sind auch den Themen "Haus und Wohnung", "Alarmanlagen" sowie "Eigenschutz/Selbstschutz" gewidmet. Edelbacher und Preining geben darin Ratschläge, mit welchen Maßnahmen man seinen Besitz vor fremdem Zugriff sichern kann.

Generell gilt, so Edelbacher: "Hindernisse halten die Täter ab." Es sei daher das Gebot der Stunde, den "Widerstandswert" eines Objekts - durch elektronischen oder mechanischen Schutz - zu erhöhen. In dem Buch werden etwa die typischen Schwachstellen eines Einfamilienhauses beschrieben und Tipps gegeben, mit welchen Maßnahmen sie behoben werden können.

Drei Grundsätze

Insbesondere sollten dabei drei Grundsätze beachtet werden, nämlich: "Von außen nach innen sichern" ("Zwiebelmodell"), "Technische Maßnahmen sind immer mit organisatorischen Vorgaben abzurunden" (d.h., eine Alarmanlage, die vom Besitzer nicht ausreichend bedient werden kann, nützt wenig), und drittens das so genannte "AVEAR-Prinzip": "Abhalten - Verzögern - Erkennen - Alarmieren - Reagieren."

Das Kapitel "Alarmanlagen" beinhaltet viele nützliche Infos über diesen "komplizierten Bereich" (Zitat). Fragen wie "Wer soll die Anlage montieren?" (Empfehlung der Autoren: "Ein kleiner bis mittlerer Meisterbetrieb") und "Wie soll bei der Planung einer Alarmanlage vorgegangen werden?" werden beantwortet, darüber hinaus bekommt der interessierte Leser Detailinformationen zu den verschiedenen Melder-Systemen (Infrarot-Melder, Mikrowellen-Melder, Wärmemelder etc.) sowie zu den Komponenten und zur Inbetriebnahme einer Alarmanlage.

Vorbereitung auf den Katastrophenfall

Im Kapitel "Eigenschutz/Selbstschutz" wird unter anderem beschrieben, welche Maßnahmen die Republik Österreich für den Katastrophenfall (Naturkatastrophen, technische Katastrophen) getroffen hat, welche Behörden es als Ansprechpartner gibt und wie man sich als Privatperson auf Katastrophenfälle vorbereiten kann. Als Vorbereitung für ein möglicherweise notwendig werdendes Verlassen des Hauses bzw. der Wohnung wird etwa empfohlen: Haushaltsvorrat anlegen, Dokumentenmappe bereitlegen, Eigentumsverzeichnis anlegen, Notgepäck bereithalten.

Das Buch gibt schließlich auch - angesichts des 20. Jahrestags der Tschernobyl-Katastrophe besonders aktuelle - Ratschläge, was bei radioaktiven Unfällen zu tun ist, ruft die Warn- und Alarmsignale des österreichischen Zivilschutzes in Erinnerung (dreiminütiger Dauerton: Herannahende Gefahr! - 1 Minute auf- und abschwellender Ton: Gefahr! - 1 Minute Dauerton: Entwarnung), und beinhaltet auch nützliche Kontaktadressen (Bundessozialämter, kriminalpolizeilicher Beratungsdienst, Rat und Hilfe für Verbrechensopfer). (Martin Putschögl)