Wer Unternehmer werden will, müsse "den dramatischen Wandel erkennen, mutig reagieren und eine Lösung für die Zukunft finden", sagt Maus. Wie es nicht gehe, zeigte Agfa vor: Trend zur Digitalkamera verschlafen, Unternehmen insolvent. "Ein unverzeihlicher Fehler des Managements - solche Veränderungen muss man sehen." Zehn oder zwanzig Jahre vorausschauen ist eine gute Empfehlung, aber wie macht man das? Durch genaues Beobachten und die richtigen Schlussfolgerungen. "Meine Frau kaufte am Samstag immer Blumen. Viele Frauen tun das." Das wäre ein Geschäft, dachte Maus, und begann, Pflanzen im Baumarkt anzubieten. "Ein Wahnsinn, sagten viele. Orchideen und Zement? Das passt doch nicht zusammen." Und wie es passte. Jeder Baumarkt hat mittlerweile ein Gartencenter - und Frauen wurden zu Kundinnen.
Präzise Tipps für potenzielle Unternehmensgründer gibt Maus nicht. Den Riecher fürs Geschäft müsse man schon selber haben. Aber er sagt, was ihm gefällt: die Idee seines Freundes Werner Kieser beispielsweise, der Kieser-Training als Franchising aufzog. Basierend auf der Weisheit, dass ein starker Rücken wichtig für die Gesundheit ist, und der Idee, Krafttraining ohne das Klimborium von Fitnesstempeln anzubieten.
Nicht nur die zündende Idee für ein Produkt sei wichtig, auch der Preis und das Drumherum. Es gebe widersprüchliche Trends: Erstens soll alles billig und noch viel billiger sein. Diskonter siegen. Die Kunden übernehmen dafür Arbeit: In den Supermärkten müssen sie künftig die Waren selber einscannen und am Flughafen selber einchecken. Soviel Selbstbedienung wird manchen zu viel. Deshalb der Kontra-Trend - der Wunsch nach mehr Bequemlichkeit: den schweren Teppich geliefert zu kriegen statt ihn selber vom Regal zur Kassa, ins Auto, nach Hause und zu Fuß in den dritten Stock zu schleppen. Ein Zusteller, der am Samstag Waren in die Wohnung liefert, sei sein Geld wert.