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Rainhard Fendrich hofft, dass sein Fall unter den Paragraf 35 fällt

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Rainhard Fendrichs Ex-Frau will vom Kokainkonsum ihres Mannes nie etwas bemerkt haben

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Wien - Die Strafanzeige gegen Rainhard Fendrich wegen Paragraf 27, Absatz 1 des Suchtmittelgesetzes (SMG), der unter anderem den Erwerb und Besitz von Suchtgift behandelt, dürfte zurückgelegt werden. Möglich macht das der Paragraf 35 SMG, wenn der Austropopper den Nachweis erbringt, dass er eine Zeit lang clean gewesen ist.

Fendrichs Anwalt Manfred Ainedter erwartet ebenso wie einige Ermittler, dass der Paragraf 35 zur Anwendung kommen wird. Dazu hieß es seitens des Leiters der Staatsanwaltschaft Wien, Otto Schneider: "Das würde ich mich nicht trauen, von vornherein zu sagen. Das muss noch geprüft werden, inwieweit die Voraussetzungen dazu gegeben sind." Ainedter im Gespräch mit der APA weiter: Fendrich gehe es im Moment "gut, weil er froh ist, dass er es hinter sich hat".

"Der kleine Fredi"

Die Ermittler interessieren die Kokainkonsumenten weniger als die Dealer. Vor allem die Festnahme des Hauptverdächtigen mit dem Spitznamen "der kleine Fredi" dürfte Suchtgiftfahndern eine besondere Genugtuung sein. Der Verdächtige soll seit 15 Jahren im Geschäft gewesen sein und zahlreiche Kilogramm Kokain weitergegeben haben. Mehrere Versuche, ihn zu verhaften sollen gescheitert sein.

Verhaftungen und Untersuchungshaft

Ausständig war bis Donnerstagmittag die Entscheidung, ob gegen die sechs Festgenommenen auch die Untersuchungshaft verhängt wird. Laut dem Leiter der Staatsanwaltschaft Wien, Otto Schneider, soll dies bis Freitagvormittag geklärt sein. Die Staatsanwaltschaft habe Haftantrag gegen alle sechs Festgenommenen gestellt.

Unter anderen wurden der Besitzer eines Promilokals im Regierungsviertel und ein Schneider, der bei Präsentationen seinen Kunden auch Kokain gereicht haben soll, festgenommen. Ein weiterer Innenstadt-Lokalbesitzer wurde auf freiem Fuß angezeigt. Zudem wurden der mutmaßliche Lieferant "des kleinen Fredis" und zwei weitere Verteiler festgenommen.

Andrea Fendrich überrascht

"Konsterniert" über die Kokainabhängigkeit ist Ex-Frau Andrea Fendrich im Gespräch mit der APA. "Das Ganze hat nicht nur mich, sondern auch meine Söhne völlig überrascht", sagte sie. "Wir haben mit Drogen nichts am Hut. Ich hoffe nur, dass er die Unterstützung bekommt, die er braucht."

Sie könne "viele Dinge jetzt besser begreifen - Aktionen, die er in den vergangenen drei Jahren gesetzt hat", erklärte Andrea Fendrich. Diese seien dennoch "nicht zu entschuldigen". Ob sie bei ihrem Ex-Mann eine Persönlichkeitsveränderung festgestellt habe? "Ich habe immer gesagt: Den Menschen, den ich einmal geheiratet habe, gibt es nicht mehr", erklärtedie Ex-Frau des Sängers.

Teilnahme an "Austria 3"-Benefizkonzert bestätigt

Trotz der Aufregung um sein Kokain-Geständnis wird Fendrich indessen am Samstag, 20. Mai, bei einem Benefizkonzert mit "Austria 3" auf der Kaiserwiese im Wiener Prater auftreten. Dies bestätigte die "Initiative gegen Lungenhochdruck", zu deren Gunsten das Konzert stattfindet, gegenüber der APA. Es liege Fendrich am Herzen, die Vertreter der Initiative trotz der derzeitigen Situation "nicht hängen zu lassen". (APA)