Stadtgeschichten von Thomas Rottenberg

Auch als Buch: Die besten Stadtgeschichten aus dem Stadtgeschichten - Archiv - zum Wiederlesen & Weiterschenken. "Wiener Stadtgeschichten" mit Illustrationen von Andrea Satrapa-Binder, Echomedia Verlag Ges.m.b.H., ISBN 3-901761-29-2, 14,90 Euro.

Es war heute. Da hat K. dann ein Mail geschickt. Weil es ja nicht nur Schnorrer gibt, die in der Wiener U-Bahn immer am selben Platz und zur selben Zeit ihrem Tagwerk nachgehen.

Aber das soll K. einfach selbst erzählen:

Hier eine vielleicht nützliche Info für all jene, die gerne und häufig U-Bahn fahren - den aktuellen Saisonschmäh der Taschendiebe gibt’s in zwei Ausprägungen:

Variante 1: 2-3 Personen steigen in einen U-Bahn-Waggon ein, bleiben kurz stehen und drängen sich durch die nachkommenden Fahrgäste wieder raus, bevor die Türen zugehen. Und dann sind die Geldbörserln weg… (gestern, 10.5., U1-Station Schwedenplatz, gegen 19.00 Uhr herum)

Variante 2: 2-3 junge Mädls, geschätzte 12-16 Jahre, steigen in einen U-Bahn-Waggon, bleiben stehen, eine erwachsene Frau (Mama?) steigt mit den nachdrängenden Fahrgästen ein, bleibt gleich bei der Tür stehen und verursacht eine Drängerei im Türbereich. Die Mädls drängen sich dazwischen wieder raus, die Mama auch. Und wieder sind die Börserln weg.

Wer sich das mal anschauen möchte, steigt am besten bei der U3-Station Stephansplatz in Richtung Ottakring ein. Mitte des Bahnsteigs. Ich steige etwa 1-2 x pro Woche am Vormittag, bzw. Mittag in der Station Stephansplatz von der U1 in die U3 um – die liebe Kleinfamilie ist immer beim U3-Bahnsteig anzutreffen, meistens im Einzugsbereich, wo die Leute von der U1 auf diesen Bahnsteig kommen. Manchmal auch dezent im Hintergrund (beim Aufzug), um erst beim Einfahren des Waggons sich unter die Fahrgäste zu mischen.

Vielleicht könnte man den Kids ja einen U-Bahn-Plan schenken, damit sie nicht immer wieder in ein und denselben Waggon einsteigen müssen, um zu erkennen, dass er nicht in ihre gewünschte Richtung fährt.