Die Saison

fängt gut an. Für Menschen nämlich, die gern luftig fahren. Da schiebt zunächst Volvo sein fesches, edles Festdach-Coupé-Cabriolet C70 auf den Markt. Gleich darauf meldet sich Opel mit einem messerscharf-dynamisch gezeichneten Astra Twintop. Und nun auch VW, denn der Eos ist fertig und gibt in Österreich am 26. Mai seinen Einstand.

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Warum

Volkswagen glaubt, mit diesem Auto über gute Argumente zu verfügen, liegt zunächst einmal am Festdach-Cabrio-Trend selbst. Da kann Europas größter Autobauer gar nicht zu spät kommen. Dann wäre da noch das Technikpaket - speziell die ausgeklügelte Dachkonstruktion, die auch "Schuld" an der leichten Verspätung trägt, mit der der Eos (wie Phaeton auch dies ein Name aus der griechischen Mythologie; sehr sympathischer Zug) auf den Markt kommt.

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Genau

genommen handelt es sich hierbei um ein "Falt-Stahldach mit integriertem Schiebe-/Ausstell-Glasdach", das sich per Knopfdruck so schnell und schlau faltet, dass es innerhalb von nur 25 Sekunden unter dem Kofferraumdeckel verschwunden ist. Die genannten Konkurrenten benötigen dafür je ungefähr fünf Sekunden mehr.

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Kofferraum?

Verdient die Bezeichnung auch noch im offenen Aggregatzustand: 2005 Liter stehen da zur Verfügung. Der Eos-Coupé-Fahrer hingegen bringt fast doppelt so viel Gepäck unter, 380 l nämlich.

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Zum Vergleich

Opel und Volvo: 205 bis 440 sowie 200 bis 406 Liter. Noch cleverer zugänglich ist der Kofferraum allerdings bei Opel: Knopfdruck links innen im Kofferraum, und schon hebt sich das gefaltete Dach leicht an.

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Mit 4,41 Metern Länge

baut der Eos kompakter als manche Gegner. Daraus resultiert auch ein optischer Effekt: Das Auto wirkt ein wenig gedrungener, höherbauend als etwa die Keile von Opel und Volvo. Platz für vier Insassen bleibt trotzdem, wenn auch nicht üppig, doch das ist in dieser Klasse ohnehin nirgendwo der Fall.

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Stimmig auch

die Proportionen, beim Coupé wie beim Cabrio. Schon jetzt ist absehbar, dass dieses Auto in der Wahrnehmung ebenso lange jung bleiben wird wie bisher noch jede Golf-Generation. Die aktuelle VW-Formensprache - markanter Schild-Grill, großäugige Scheinwerferpartien - trägt er selbstbewusst zur Schau, obwohl das natürlich Geschmacksache ist. Designchef Murat Günak spricht von "starken, klaren Augen", despektierliche Motorjournalisten orten schon mal Glubschaugen mit Tränensäcken.

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Ein VW-Trumpf

ist auch das Fahrverhalten. Auf ersten Testkilometern an der "attischen Riviera", also zwischen Athen und Kap Sunion, bestätigte sich die Aussage des Herstellers, dies sei ein besonders verwindungssteifes Fahrzeug.

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Weich

mögen andere sein, das Beetle Cabrio zum Beispiel, der Eos wirkt auch in Kurven und auf schlechtem Untergrund wie aus einem Stück gefräst. Zusatzeffekt der aufwändigen Steifheitskur: kein Klappern, kein Scheppern, vorbildliche Geräuschkultur.

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Dabei

fährt sich der fesche Eos schon mit der 2,0-TDI-Maschine (140 PS; ab Juli erhältlich) so sportlich, wie Fahrwerk und die direkte Lenkung vom Fahrer wünschen. Fein, denn 40 Prozent aller Eos-Fahrer in Österreich werden diese Motorisierung wählen. Ansonsten gäb's noch vier Benziner: 2,0 FSI (150 PS) und 2,0 TFSI (200 PS) ab Marktstart, 1,6 FSI (115 PS) ab Juli, 3,2 FSI V6 (250 PS) ab Jahresende.

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Nach Wunsch

von VW-Chef Wolfgang Bernhard soll der Eos Emotionen wecken, die bei Golf und Passat zu kurz kommen. Genau auf diesen beiden Baureihen basiert der Neue auch technisch. Dass das Auto ein Erfolg wird, daran zweifelt niemand. Späteinstieg war bei VW noch nie ein Argument gegen künftige Erfolge. Aus dem Minivan-Nachzügler Sharan wurde ebenso ein Bestseller wie aus dem Kompaktvan Touran und dem SUV Touareg.

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Hauptsache ist,

dass erstens VW draufsteht und zweitens das Gesamtpaket stimmt. Beides ist beim Eos der Fall. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 12.5.2006)

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