Brixen - Als "völlig visionslos" bezeichnete Sonntag der Präsident des Österreichischen Cartellverbandes, Christian Gehrer, das Ergebnis der ÖCV-Jahreshauptversammlung, die am Wochenende in Brixen in Südtirol statt gefunden hat. "Wir haben uns vieles für eine sehr lange Zeit selbst verbaut." Der Traditionsverband bleibt ein Männerbund. Ein Antrag, der die Aufnahme von Studentinnen ermöglicht hätte, wurde abgeschmettert. Dabei hatte eine vor kurzem durchgeführte Meinungsumfrage das Gegenteil annehmen lassen. "Frauenfrage" im Vorfeld boykottiert Mehr "Verbindungsautonomie" wurde in Brixen beantragt. Den Verbindungen sollte es frei gestellt werden, ob sie Frauen aufnehmen. Die im Vorfeld durchgeführte Befragung wurde von einigen konservativen Verbindungen boykottiert: Eine Meinungsbildung und ein entsprechender Beschluss dürfe lediglich auf der Jahreshauptversamlung erfolgen. Weit mehr als die Hälfte gegen "men only" Dennoch sprachen sich 60,2 Prozent aller österreichischen CVer für ein Abgehen vom Männerbund aus. Aufgrund dieses eindeutigen Ergebnisses legte der Rechtsausschuss des ÖCV das nötige Quorum auf fünf Sechstel der Delegierten der Hauptversammlung fest. Die Sorge war unbegründet: Der Antrag erreichte in Brixen nicht einmal die einfache Mehrheit. (fei)