"Radical Handicraft" von Katrina Daschner: "Angst essen Seele auf", 2006.

Foto: Galerie Kunstbuero
Wien - "Orlando" reist offenbar immer noch durch die Zeiten und Länder; jedenfalls ist ihr Geist im Kunstbuero gerade ziemlich präsent. Herbeizitiert wurde dieser von Katrina Daschner , die sich schon im Ausstellungstitel auf die berühmte Romanfigur von Virgina Woolf bezieht: "Nature, nature I am your bride, take me as I am" steht dort fein säuberlich gestickt auf einem Leinen geschrieben, das sich neben sexuell aufgeladenem "Spielzeug" in einer Glasvitrine befindet. Auf ein gestricktes Niemandsland projiziert, führt eine Videoarbeit in den von der Künstlerin rückwirkend homosexualisierten Orient ein, und auch in der Kunsthalle 8 wird mit ihrer Lolita-Interpretation der heterosexuelle Bedeutungshorizont erweitert: Fassbinder passt zu dieser sinnlichen Reise ohnehin dazu und das "nackte Leben" von Agamben wird von der Künstlerin verquer angeeignet. (cb/ DER STANDARD, Printausgabe, 24./25.5.2006)