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In Polen werden etwa Krakau (Bild), Wroclaw (Breslau) und der Raum Danzig, Sopot und Gdynia für Investoren immer interessanter.

Foto: APA/Polnisches Fremdenverkehrsamt
Wien - Die EU-Erweiterung, das hohe Wirtschaftswachstum und eine transparentere Gesetzgebung haben auf den Büroimmobilien-Märkten in Mittel- und Osteuropa zu einem Nachfrage-Boom vor allem in den Hauptstädten geführt. "Klasse-A-Immobilien" sind trotz des stetig steigenden Neubauvolumens knapp und die Renditen der Investoren passen sich zunehmend dem westeuropäischen Niveau nach unten an. Das sind einige der Ergebnisse einer aktuellen Büromarkt-Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC), die anlässlich der Immobilienmesse "Real Vienna" (siehe Artikel ) in Wien präsentiert wurde.

Regional-Zentren gefragt

Die Investoren wenden sich nun neben den Hauptstädten verstärkt auch anderen größeren Städten mit guter Infrastruktur und Lebensqualität zu. In Tschechien sind das z.B. Brünn, Ostrava (Ostrau) und Pilsen; in Polen Krakau, Wroclaw (Breslau) und der Raum Danzig, Sopot und Gdynia. Neben den Kernländern Tschechien, Ungarn und Polen gewinnen auch Länder wie die Slowakei, Rumänien und Bulgarien an Bedeutung, aber auch Slowenien, das Baltikum und die Ukraine. In diesen Ländern konzentrieren sich die Investoren vor allem auf die Hauptstädte.

Der Immobilienmarkt in den mittel-osteuropäischen Ländern verzeichnete 2005 ein Rekordhoch an Investitionen. Davon wurden etwa 87 Prozent in den Kernländern investiert, heißt es in der PwC-Studie. Mit 44 Prozent floss der Großteil der Investitionen in Büroimmobilien, wovon wiederum nur sechs Prozent außerhalb von Hauptstädten investiert wurde.

Renditen fallen weiter

Die Renditen in allen Immobilien-Sektoren in den CEE-Staaten fallen auch weiterhin. 2005 lagen die Renditen für Büroimmobilien zwischen 6,5 und 10,25 Prozent. Das Neubauvolumen reicht nicht aus, um die Nachfrage der Investoren zu decken, so dass eine hohe Nachfrage die Preise für Immobilien nach oben treibt und damit die Renditen sinken. Durch den erfolgten oder geplanten EU-Beitritt erhalten die mittel-osteuropäischen Länder ein besseres Risiko-Rating und werden damit auch für Risiko-aversere Investoren interessanter, was die Nachfrage weiter steigen lässt.

Am konstantesten sind die Renditen in Wien bei rund sechs Prozent, am höchsten sind sie noch in Sofia mit rund 11 Prozent und Bukarest mit 9 Prozent. Spitzenmieten werden in Wien und Warschau mit etwa 20 Euro pro Quadratmeter gezahlt, gefolgt von Prag mit 18 Euro, Budapest und Bukarest mit 17 bis 18 Euro und Sofia mit 14 Euro. Auch beim Neubauvolumen war Wien 2005 Spitzenreiter mit 220.000 m2, vor Prag mit 145.000 m2. Es folgen Warschau (120.000 m2), Bukarest (110.000 m2) sowie Budapest (90.000 m2), Bratislava (60.000 m2) und Sofia (25.000 m2). Der Gesamtbestand an Büroflächen ist im Osten noch immer deutlich geringer als in Österreich und Westeuropa, allerdings nimmt auch der Neubau ständig zu, während er etwa in Wien sinkt.

Geringster Leerstand in Bukarest

Die Leerstandsraten sind am geringsten in Bukarest mit 5,2 Prozent, an zweiter Stelle liegt Wien mit rund 6,3 Prozent. Am höchsten ist die Leerstandsrate mit 20 Prozent in Sofia und Prag (12,7 Prozent). In Budapest sind 11 Prozent der gesamten Bürofläche unvermietet, in Bratislava und Warschau jeweils rund 8 Prozent. (APA)