TV-Chefredakteur Werner Mück verzichtete wohlweislich auf eine Meldung in der reichweitenstärksten "ZiB 1", als er das Schweigen des ORF zum Thema kurz aufhob.
"Massive Vorwürfe" prüfen
Strobl zitiert Vorwürfe, Mück habe Mitarbeitern gedroht, ihre Karriere zu beenden, frauenfeindliche Äußerungen, "Verstöße gegen das Redakteursstatut". Stimmten sie, "ist unvorstellbar, dass Mück für eine weitere Führungsfunktion infrage kommt". Mück soll wie berichtet Info- oder TV-Direktor des ORF werden.
In einem Antwortmail an das Frauennetzwerk Medien, das dem STANDARD vorliegt, dementiert Mück die frauenfeindlichen Aussagen in der von "profil" zitierten Form.
Angriffe auf Generaldirektorin
Munter gingen Mittwoch auch die Angriffe auf Generaldirektorin Monika Lindner weiter. SPÖ-Stiftungsrat Karl Krammer sagte chilli.cc: "Frau Lindner ist offensichtlich zu schwach, um Werner Mück entsprechend zu führen." Nachsatz: "Auch Frau Lindner könnte die Dinge anders machen, wenn sie einen anderen zentralen Chefredakteur hätte."
"Alternativen zum Lindner-ORF"
BZÖ-Stiftungsrat Walter Meischberger will "Alternativen zum Lindner-ORF" suchen. So versucht er in News, den Druck auf Regierungspartner ÖVP zu erhöhen. Der enge Vertraute von Finanzminister Karl-Heinz Grasser wünscht sich "international auf Ballhöhe agierende Alternativen als Generaldirektor" des ORF. Oder darüber zumindest "nachzudenken".
Zuletzt in BZÖ-Kreisen genannt: der frühere ProSieben-Vorstand Michael Wölfle, der sich schon 2001 um den ORF-General beworben hat.
Wölfle ist Berater wie derzeit auch der frühere "Krone"-, RTL- und kurzzeitige Premiere-Manager Hans Mahr, der ebenfalls in News aufzeigt.