Stockholm - Die kanadische Kinderbuchautorin Katherine Paterson hat am Mittwoch in Stockholm aus der Hand von Schwedens Kronprinzessin Victoria den vierten Astrid-Lindgren-Preis in Empfang genommen. Die mit umgerechnet 530.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde von der schwedischen Regierung als Gedenkpreis für die 2002 gestorbene Autorin von "Pippi Langstrumpf" und anderen Kinderbuchklassikern gestiftet.

In der Begründung für die diesjährige Vergabe hieß es, Paterson werde als "hervorragende Psychologin" ausgezeichnet, die mit ihren Büchern "den von ihr geschaffenen jungen schutzlosen Menschen unter die Haut kriecht". Die im US-Bundesstaat Vermont lebende 73-Jährige publiziert seit 1973 und ist auch im deutschsprachigen Raum vor allem durch Jugendbücher mit ihrem betont realistischen Stil und zeitgenössischen oder historischen Themen bekannt geworden.

"Wichtige und mitunter schwere Themen"

Die Jury hob in ihrer Begründung Patersons Fähigkeit heraus, "mit sicherem ästhetischen Gefühl einfache Lösungen zu vermeiden und stattdessen die innere Stärke und den Lebensmut ihrer Hauptpersonen zu entwickeln". In den Büchern der früheren Missionarin gehe es oft um "wichtige und mitunter schwere Themen" wie zerrissene Familien oder gefährdete Kinder. Stets aber vermittele Paterson "Hoffnung und Lebensmut". Dass sie immer wieder sehr verletzliche und spezielle Kinder ins Zentrum ihrer Bücher stelle, sei auch eine Folge ihrer eigenen Erlebnisse als "etwas anderem Kind".

Der Lindgren-Preis ist die höchstdotierte Auszeichnung der Welt für Kinder- und Jugendbücher. Erste Preisträgerin war 2003 die Österreicherin Christine Nöstlinger. (APA/dpa)