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Foto: APA/Tiergarten Schönbrunn/Jutta Kirchner
Eisenstadt - Als einer der letzten unter den heimkehrenden Brutvögeln des Nationalparks Neusiedler See Seewinkel kam Mitte Mai der "Bienenfresser" zurück, teilte die Nationalparkverwaltung am Donnerstag mit. Bei Weiden am See haben die ersten Paare bereits ihre Brutplätze bezogen. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Brutpaare wieder gestiegen.

Bienenfresser benötigen kleinstrukturierte Kulturlandschaften mit extensiv bewirtschafteten Acker- und Weideflächen, Brachen- und Trockenrasengebieten. In diesem Umfeld können die fluggewandten Vögel reichlich Jagd auf Großinsekten machen. Wurde ursprünglich an Prallhängen natürlicher Flussufer gebrütet, nehmen die Vögel heute auch mit künstlich entstandenen Abrisskanten von Sand-, Lehm- oder Schottergruben vorlieb.

Brutröhren

Die Koloniebrüter graben Brutröhren von bis zu 2,5 Metern Länge in die Steilhänge. Eine Kolonie kann bis zu 70 Paare umfassen. Da die Tiere jedes Jahr neue Röhren graben, sind geeignete Brutwände oft schon nach wenigen Saisonen "verbraucht". Um ihnen genügend Brutplätze zu bieten, werden so genannte Pflegegrabungen durchgeführt. Alte oder abgerutschte Hangteile werden dabei mittels Bagger abgegraben.

Der Bienenfresser gehört zur Familie der Spinte und jagt sämtliche Fluginsekten. Auffallend ist sein türkisfarbiger Bauch- und Brustbereich, ebenso wie der lange, gebogene Schnabel. Das Verbreitungsgebiet reicht von Nordafrika und Südwesteuropa bis nach Nord-Indien und in weite Teile Chinas. In Österreich lebe die Art an der nördlichen Grenze ihres Brutareals und gelte als gefährdet. (APA)