Das Aussehen eines Automobils wird nicht nur vom Mut der Designer bestimmt, ganz im Gegenteil. Bevor ein neues Auto entworfen wird, gibt es ein so genanntes Lastenheft, wo genau dokumentiert ist, welche Eigenschaften das Auto letztendlich haben soll. So gibt es ganz handfeste Dinge, die das Design schon im Voraus bestimmen.

Im Zuge der Verbreitung der Park-Distanz-Kontrolle wird immer weniger auf gute Rundumsicht geachtet, in der Hoffnung, das Piepserl würde ohnehin warnen, wenn man beim Rückwärtsfahren etwas oder jemanden übersieht.

Schlechte Aussichten

Aber auch die Sicht nach vorn war früher besser. Es werden alle möglichen optischen Tricks angewendet, um die A-Säule, also jene, die die Windschutzscheibe trägt, schlank erscheinen zu lassen, in Wirklichkeit ist sie immer dicker geworden. So kann dahinter beim Abbiegen ein ganzer Fußgänger verschwinden. Die Fensterairbags tragen so dick auf.

Auch der Wettlauf ums beste Platzangebot hat die Autos pummelig werden lassen. Da die Motoren aus dem gleichen Grund in immer kleinere Motorräume gezwängt werden, ist bei immer weniger Autos überhaupt noch das vordere Ende aus einzusehen.

Fußgänger im Blickpunkt

Eine neue Herausforderung für die Designer wird das Thema Fußgänger-Sicherheit. Um beim Crash-Test gute Noten zu erhalten, wird es künftig unumgänglich, den ganzen Vorderwagen so "weich" zu gestalten, dass Fußgänger wenigstens bei geringen Kollisionsgeschwindigkeiten mit dem Leben davon kommen. (Rudolf Skarics, AUTOMOBIL, 2.6.2006)