Wien - Grüne und ÖVP haben am Freitag erneut die Vorgangsweise der Wiener SP-Stadtregierung bei der Flächenwidmung des Wurstelpraters kritisiert. Die Grüne Planungssprecherin Sabine Gretner stieß sich daran, dass der Plan am 7. Juni im Planungsausschuss des Gemeinderats behandelt werden soll, der versprochene Masterplan des Themenparkentwickler Emanuel Mongon aber noch nicht präsentiert wurde.

Gretner forderte daher ebenso wie der Wiener VP-Planungssprecher Alfred Hoch die Absetzung des Tagesordnungspunktes. Sie kritisierte auch, dass der Plan entgegen der üblichen Vorgangsweise zuerst im Ausschuss und erst danach im Bezirk behandelt werden soll. Am 28. Juni ist schließlich die Behandlung im Gemeinderat vorgesehen. Außerdem sei der Entwurf kaum geändert worden, obwohl eklatante Schwächen vorlägen und mehr als 800 Einsprüche vorgebracht worden seien.

Die Grünen verlangen für den Prater ein Gesamtverkehrskonzept, autofreie Flanierwege statt Malls, die Erhaltung der Liliputbahn und grüne Pufferzonen. Die vorgesehenen neuen Parkplätze halten sie für unnötig, weil für die Wiener Messe ohnehin genügend Stellplätze errichtet worden seien. Außerdem vermuten sie Misswirtschaft bei dem 1,5 Mio. Euro schweren Auftrag an Mongons Firma Imageinvest und verlangen eine Kontrollamtsprüfung.

Ähnliche argumentierte Hoch in einer Aussendung: "Die Vorgehensweise der Wiener SP-Stadtregierung, einen Flächenwidmungsplan für den Wurstelprater zu beschließen, ohne vorher den berüchtigten Mongon-Plan präsentiert zu haben, lehnen wir strikt ab." Es könne nicht sein, dass man über die Köpfe der Bevölkerung und der betroffenen Praterunternehmer hinweg eine Flächenwidmung absegne, die den derzeitigen Charakter des Praters vollkommen verändern würde. (APA)