Berlin - Alle Bereiche der deutschen Bundeswehr sollen ab dem nächsten Jahr auch Frauen offen stehen. Das Kabinett in Berlin beschloss am Mittwoch eine entsprechende Änderung des Soldatengesetzes, wie ein Sprecher von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) mitteilte. Auf freiwilliger Basis können dem Beschluss zufolge Frauen künftig in allen Bereichen der Streitkräfte, also auch Kampftruppen, Dienst tun. Bisher wurden sie nur zum Sanitäts- und Militärmusikdienst zugelassen. Nach der Novelle können Frauen nicht nur als Berufssoldaten oder Soldaten auf Zeit, sondern auch zu punktuellen Tätigkeiten, etwa für Militärübungen oder Auslandseinsätze, in der Truppe Dienst leisten. Mit dem Beschluss zur Änderung des Soldatengesetzes machte die deutsche Regierung den ersten Schritt zur Bundeswehrreform. Am Mittwoch nächster Woche wird sich das Kabinett dann mit dem Gesamtkonzept von Scharping zum Umbau der Streitkräfte befassen. Es sieht die Verkleinerung der Bundeswehr von derzeit 320.00 auf 255.000 Soldaten vor; dazu sollen rund 20.000 Soldaten in Aus- und Fortbildung sowie 80.000 bis 90.000 Zivilbeschäftigte hinzukommen. An der Wehrpflicht will Scharping festhalten, die Zahl der Wehrdienstleistenden aber von derzeit rund 135.000 auf 77.000 reduzieren. (APA)