Wien - Nach dem Mord an einem sechsjährigen Mädchen durch ihren Vater am Wochenende in Krems raten die Mitarbeiterinnen der österreichischen Frauenhäuser zu erhöhter Vorsicht in Trennungszeiten: Laut Erfahrungswerten ist für Frauen das Risiko von ihren ehemaligen Partnern ermordet zu werden, in Zeiten der Trennung fünfmal so hoch wie sonst. Aber auch die Kinder laufen immer wieder Gefahr, von den Vätern benutzt zu werden, um auf die Ex-Partnerin Druck auszuüben.

Hilfe suchen

"Deshalb ist es für Frauen, die sich von ihren Partnern trennen wollen, besonders wichtig, sich in dieser schwierigen Zeit von einer Beratungsstelle unterstützen zu lassen oder mit ihren Kindern Schutz im Frauenhaus zu suchen", betonte Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser. Dies sei insbesondere dann notwendig, wenn der Partner in der Vergangenheit bereits gewalttätig gewesen sei. Neben Beratungsstellen und Frauenhäusern stehe auch die Frauenhelpline 0800/222 555 für telefonische Beratungsgespräche rund um die Uhr zur Verfügung. Um die Kinder nicht zu gefährden, sei es wichtig, sofort die Polizei (Notruf 133) und das Jugendamt zu informieren, wenn der Vater mit dem Umbringen drohe. An die FamilienrichterInnen appellieren die Frauenhaus-Mitarbeiterinnen, gewalttätigen Vätern keine Obsorge und kein Besuchsrecht einzuräumen, wenn dadurch das Leben des Kindes in Gefahr sein könnte. Aber auch Männer, die eine Trennung nicht verkraften, seien gut beraten, Hilfe zu suchen: "Es gibt in Österreich mehrere Männerberatungsstellen, die helfen können, diese schwierige Zeit zu überstehen ohne Gewalt auszuüben", so Maria Rösslhumer abschließend. (red)