Hamburg/Wien - Als "großen Österreicher in der Welt der Musik des
20. Jahrhunderts" würdigten Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) und
Kunststaatssekretär Franz Morak (V) den am Montag 83-jährig
verstorbenen Komponisten György Ligeti. Dieser war "seit Jahrzehnten einer der Wortführer der neuen Musik in Europa und hat die Tonkunst mit unverwechselbaren Klangfarben bereichert", hieß es in einer gemeinsamen Aussendung. Ligeti habe "Meilensteine in der Musikgeschichte" hervor gebracht und "großen Einfluss auf die jüngere Generation ausgeübt".
Mailath: "In einer Reihe mit Bartok, Stockhausen und Boulez"
Der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) meinte: "Die Musikwelt hat einen ihrer größten zeitgenössischen Komponisten verloren". Ligeti stehe "in einer Reihe mit Bartok, Stockhausen und Boulez." Die Stadt Wien werde für Ligeti ein Ehrengrab zur Verfügung stellen.
Young: Seine Klangfantasie bewundert
Hamburgs Opernintendantin Simone Young zeigte
sich betroffen über den Tod des Komponisten. "Ich habe es immer
bewundert, mit welcher Klangfantasie György Ligeti seinen Weg abseits
des Mainstream, abseits der Avantgarde gesucht und gefunden hat",
sagte die australische Dirigentin in Hamburg.
Bei seiner kompositorischen Arbeit sei er immer offen für
Einflüsse von außen, für Musik anderer Kulturen, für bildende Kunst,
ja sogar für Computergrafik gewesen. "Er zeigte uns, dass Musik, wenn
sie sich kreativ weiter entwickeln will, auch Einflüsse von außen
aufnehmen muss." (APA)