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Die ungiftigen Ringelnattern kann man anhand der halbmondförmigen gelben Flecken hinter dem Kopf oder an den runden Pupillen sehr leicht bestimmen.

Foto: APA/dpa/Scheidemann
Bregenz - Schlangenalarm ist derzeit Tagesthema im Dornbirner Naturkundemuseum "inatura". Experte Klaus Zimmermann berichtet, dass häufig besorgte Mitbürger in der inatura anrufen, die Ringelnattern gefunden haben, diese aber nicht als solche erkennen und deshalb in Panik geraten. "Die ungiftigen Ringelnattern kann man u.a. anhand der halbmondförmigen gelben Flecken hinter dem Kopf oder an den runden Pupillen sehr leicht bestimmen".

Aus Angst vor Schlangenbissen würden nach wie vor viele harmlose Ringelnattern getötet. "Schlange ist Schlange - und die muss weg", laute das zweifelhafte Motto. Tierfreude hingegen versuchten öfters die geschützten Tiere zu bergen und in die inatura zu bringen oder sie lösen "Schlangenalarm" aus, weil sie es nicht wagen, das Tier selbst zu bergen.

Viel zu oft müssten inatura-Berater oder Exekutivbeamte ausrücken, um eine Ringelnatter, die sich zu weit in menschliche Nähe gewagt hat, zu bergen. Gerade im Juni seien viele Jungtiere unterwegs, um sich ein geeignetes Quartier zu suchen. Oft endet eine für sie stressige Odyssee dann fürs Erste in der inatura. Dabei wäre es sehr leicht, die Tiere zu erkennen und sie selbst in ihrer gewohnten Umgebung wieder freizusetzen, betont der Schlangenfachmann.

Ab in den Jutesack

"Wenn sich eine Ringelnatter in einen Hausgarten verirrt hat bzw. in einem Lichtschacht oder Kellerabteil gefangen ist, nimmt man eine Decke oder ein Handtuch und deckt das Tier damit zu", rät der inatura-Experte. Dann könne man, am Besten mit Handschuhen, das Reptil samt der Decke in einen Jutesack oder einen großen Eimer befördern. Zimmermann: "So kann man die Ringelnatter problemlos an einen für sie passenden Ort - z.B. eine feuchte Riedwiese, ein Kleingewässer oder einen Riedgraben - transportieren.

Ringelnattern sind die häufigsten heimischen Schlangen, Männchen werden ca. 90 cm, Weibchen bis zu 130 cm lang. Ringelnattern werden oft als Seeschlangen bezeichnet, da sie ausgezeichnete Schwimmer sind, sie fressen bevorzugt Frösche und andere Amphibien, jagen aber auch nach Fischen, Mäusen und anderen Kleintieren. Die Jungtiere ernähren sich von Kaulquappen. Einzige heimische Giftschlange im Ländle ist die Kreuzotter, sie kommt nur in Höhen über 1500 m vor. (APA)