Wien - Wien ist urban, aber wenn man genau hinsieht, doch auch ländlich. Deshalb ist es nur recht und billig, dass es in Österreich neben Goldhauben und Trachtenjanker jetzt auch das "neue Wiener Dirndl" gibt.
Das "neue Wiener Alltagsdirndl" wird mit einer Schürze in Rot mit einem weißen Freundschaftsmuster getragen. Der Leiblkittl in Blau oder Rot ist durchgeknöpft mit Metallknöpfen, die das Wienwappen zeigen und hat einen spitz zulaufenden Rückenausschnitt.
Die Wiener Landfrauen der Landwirtschaftskammer, Bäuerinnen, Gärtnerinnen und Weinhauerinnen haben mit der Trachtenexpertin Elfriede Maisetschläger am Entwurf gefeilt und aus überlieferten Trachtenformen ein tragbares Dirndl zu kreiert, das modernen Anforderungen entspricht.
Aus historischen Funden überliefert sind Wiener Trachten aus dem 19. Bezirk. Die Grinzinger, Sieveringer sowie Döblinger Alltags- und Festtagstracht, aus dem 21. Bezirk (Stammersdorfer Tracht) und auch aus dem 23. Bezirk (Kalksburger Festtracht).
Die Vorlagen dokumentieren die Vorliebe für die Farben Blau und Rot und Gold. Die Farbe Gold steht für Getreide, Rot für Wein. Blau steht für sauberes Wasser. Außerdem tauchen immer wieder bestimmte Trägerformen auf. "Darauf haben die Wiener Landfrauen ihre neuen Vorschläge konzentriert", erläuterte Kammerdirektor Robert Fitzthum.