Wien - Über harte Fakten wie die Kosten der EU-Präsidentschaft, die angeblich weit höger liegen als geplant, wurde nicht geredet. "Das wird der Finanzminister bekannt geben", vertröstete Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Er, Außenministerin Ursula Plassnik und Vizekanzler Hundert Gorbach redeten am Montag lieber über die "positive inhaltliche Bilanz"der EU-Ratspräsidentschaft. Schüssel hob besonders die Verknüpfung von "Stil, Substanz und Atmosphäre"hervor: Mit Veranstaltungen wie "Sound of Europe"sei ein Beitrag zur Überwindung der EU-Krise geleistet worden.

Plassnik fasste den Fokus so zusammen: "Der Bürger wurde ins Zentrum der Arbeit gestellt."Das sei nach der "Trauerarbeit"über die negativen Verfassungsreferenden wichtig gewesen. Bei der Sacharbeit habe sich Österreich als "Gleisbauer"betätigt, außerdem habe man sich bemüht, Impulse für das "europäische Lebensmodell"zu geben.

Am 1. Juli übernimmt Finnland. Der für die Präsidentschaft geholte EU-Staatssekretär Hans Winkler bleibt bis zur Nationalratswahl. (eli/DER STANDARD, Printausgabe, 27.6.2005)