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"3-mund" 2003 von Jürgen Messensee

Foto: APA/ MISCHA NAWRATA/JUERGEN MESSENSEE

Klosterneuburg - In der Sammlung Essl in Klosterneuburg wurden am Donnerstag die Ausstellungen "Soulages - Painting the Light" und "Messensee - Zoom" eröffnet. Bei einem Pressegespräch am Vormittag bezeichnete Karlheinz Essl die Ausrichtung zweier gleichzeitig stattfindender Präsentationen als "enorme Herausforderung".

Farbe ohne Farbe

Die Kombination der Arbeiten von Soulages und Messensee in allerdings jeweils eigenen Ausstellungsbereichen sei eher zufällig entstanden. Soulages arbeite "mit Licht und Farbe, ohne Farbe zu verwenden", so Essl über den französischen Künstler, der gestern, Mittwoch, das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst erhalten hat. Auch das Schaffen des Österreichers Jürgen Messensee bilde ein "Schwergewicht" in der Sammlung Essl. Ein "wunderbares Werk" werde durch die Schau nun "ganz neu zur Diskussion gestellt".

Pierre Soulages, geboren 1919, wird in kunstgeschichtlichen Publikationen oft als gestischer Maler der 1950er Jahre klassifiziert. Der dänischen Kuratorin Andrea Rygg Karberg geht es in ihrer Zusammenstellung hingegen um die Darlegung kontinuierlicher Entwicklung von frühen Schlüsselwerken bis nahe an die Gegenwart. Fasziniert von Schwarz und seinen Differenzierungsmöglichkeiten, arbeitet Soulages an den Schnittstellen von Hell und Dunkel und immer mehr auch an den Effekten des Lichts, wie etwas in den 1994 vollendeten 104 Glasfenstern der romanischen Abteikirche von Conques (Frankreich).

Symbolische Partialisierung

Die Messensee-Werkschau wurde von Caroline Messensee, der Tochter des Künstlers, gestaltet. Der Ausstellungstitel bezieht sich auf die symbolische Partialisierung meist weiblicher Körperteile in den oft großformatigen Bildern. Unter den rund 80 Arbeiten finden sich die speziell für diese Ausstellung geschaffene Installation "Piscina di Venere" sowie eine als "Art Projection" bezeichnete 3-D-Computeranimation "Porträt E", beide in Verbindung mit musikalischen Interventionen des Komponisten Karlheinz Essl. (APA)