Hamburg - Der Ratsvorsitzende der Europäischen Union, Matti Vanhanen, hat für eine europäisch-russische Freihandelszone plädiert. Vanhanen will einen neuen Grundlagenvertrag mit Russland auf den Weg bringen, der eine neue "Basis für eine verlässliche Partnerschaft" mit Moskau schaffen soll, wie er in einem am Samstag vorab veröffentlichten Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" sagte. In der Freihandelszone "dürften sich EU-Firmen in Russland frei entfalten, und russische Firmen könnten in Europa handeln, kaufen, investieren", sagte der finnische Regierungschef. "Beiden Seiten böten sich großartige Möglichkeiten."

Ausfuhrmonopol

Das Verhältnis zwischen Europa und Russland sei "etwas Besonderes". Deshalb brauche die Zusammenarbeit "eine eigene vertragliche Basis". Dafür sei ein Mandat aller 25 Mitgliedsstaaten der EU nötig. Vanhanen verlangte außerdem ein Ende des Ausfuhrmonopols des Energieriesen Gazprom, welches das russische Parlament am Freitag beschlossen hatte. Aber auch die europäischen Unternehmen sollten eine offenere Haltung gegenüber russischen Firmen zeigen, sagte der Finne. Es gebe "bei vielen Europäern Abwehrreflexe, wenn ein russischer Investor Interesse zeigt". Finnland hat seit dem 1. Juli für ein halbes Jahr die europäische Ratspräsidentschaft inne. (APA)