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Von links nach rechts: Roger Waters, Nick Mason, Syd Barrett and Richard Wright (Archivbild von 1967)

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Wien - Das bekannteste Lied von Pink Floyd in Zusammenhang mit Syd Barrett stammt nicht mehr von ihm. Es handelt über ihn. In Shine On You Crazy Diamond, enthalten auf Wish You Were Here, dem letztem wirklichen Meisterwerk der Band aus 1975, zollten Roger Waters, Rick Wright und David Gilmour als Komponisten dem 1968 wegen zunehmenden Realitätsverlustes sanft aus der Pink Floyd hinausbeförderten Gründungsmitglied in einem für Pink Floyd sonst ungewohnt pointierten Song anerkennend wie bedauernd Tribut.

Der am 6. Jänner 1946 im britischen Cambridge als Roger Keith Barrett geborene eigentliche Kopf von Pink Floyd war nicht nur ein begnadeter Gitarrist, humorvoll-exzentrischer Songwriter und kauziger Sänger, der für das zentrale psychedelische Album The Piper At The Gates Of Dawnaus 1967 und teilweise noch für Stücke vonA Saucerful Of Secretsaus '68 verantwortlich zeichnete. Auch sein parallel zu den visionären musikalischen Sternenreisen unternommener Drogenkonsum, vor allem seine aus dem Ruder laufenden Experimente mit LSD, führten auch aufgrund eines erheblichen Erwartungsdrucks gegenüber der Band bald dazu, dass Genie und Wahnsinn, manische Schübe und tiefe Lethargie bald Tür an Tür wohnten.

Es folgten 1970 noch zwei berührende, ruhigere und mit Hilfe der übrigen Pink Floyd-Musiker entstandene Song-writer-Alben, bevor er sich endgültig aus der Öffentlichkeit zurückzog. Bis zuletzt lebte er im Haus seiner 1991 verstorbenen Mutter daheim in Cambridge.

1998 wurde bei ihm Diabetes diagnostiziert. Er wurde mit Insulin behandelt und erblindete fast. Laut seiner Familie ist er letzten Freitag, am 7. Juli, an den Folgen seiner Krankheit friedlich verstorben. Shine on! (schach/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12. 7. 6. 2006)