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Das Sujet der Strobelgasse setzte sich durch: "Nimm ein Sackerl für mein Gackerl"

Foto: APA
Ein kleiner Terrier wird in Zukunft auf Wiens Plakatwänden für das Entfernen des Hundekots von der Straße bzw. aus den städtischen Grünflächen werben: Heute, Montag, kürte eine Fachjury das entsprechende Motiv zum Sieger. Der Wettstreit war von der Stadt initiiert worden, nachdem eine Bürgerinitiative 157.631 Stimmen im Rahmen einer Anti-Hundstrümmerl-Petition gesammelt hatte.

Strobelgasse setzte sich durch

Unter den 32 eingereichten Motiven setzte sich nun die Agentur Stroblgasse durch, die als Leitmotiv auf einen treuherzig blickenden Vierbeiner setzt, der das Schild "Nimm ein Sackerl für mein Gackerl" in die Kamera hält. Die Fachjury bezog dabei die Ergebnisse der öffentlichen Abstimmung zu den verschiedenen Sujets ein.

Zwischen 14. Juni und 13. Juli hatten die Wiener die Möglichkeit, via Internet, Telefon oder im Internet über die 32 eingereichten Vorschläge abzustimmen. 6.252 Menschen beteiligten sich an der Wahl, aus der das jetzt gekürte Motiv mit 1.320 Stimmen als klarer Sieger hervorging. Damit setzte sich das Sujet gegen Slogans wie "Sack zum Trümmerl leise Servus", "Achte aufs Gemachte!" oder "Shit will mit" durch.

Bewusstseinsbildung

Nun entschieden sich auch die Mitglieder der Fachjury, darunter "Krone"-Tierecke-Chefin Maggie Entenfellner, Publizistikprofessor Thomas A. Bauer und Thomas Stähler, Leiter der Wiener Straßenreinigung, dafür. Der Jury-Vorsitzende und Direktor des Schönbrunner Tiergartens, Helmut Pechlaner, unterstrich am Montag: "Den Ausschlag gab schließlich das Ergebnis der Publikumsabstimmung."

Rudi Mathias, stellvertretender Abteilungsleiter des Presse- und Informationsdienstes der Stadt Wien, betonte in einer Aussendung: "Die Jury war der Ansicht, dass eine Polarisierung zwischen Hundehaltern und Nicht-Hundebesitzern der falsche Weg ist. Bewusstseinsbildung ist ein langer Prozess, es gilt, beide Lager zueinander zu bringen." Es habe immerhin auch viele Jahre in Anspruch genommen, die getrennte Müllsammlung in den Köpfen der Wiener zu verankern.

Die Plakate werden jetzt in Produktion gehen, auch wenn der Beginn der Affichierung noch nicht feststeht. Ein Problem seien die belegten Plakatflächen, erfuhr die APA aus dem Wiener Rathaus. Fix sei, dass man nicht vor Mitte bis Ende August starten könne - also bereits mitten im Nationalratswahlkampf. Möglich sei deshalb, dass der Kampagnenstart auf den 2. Oktober verschoben werde.

Zwei Plakatwellen

Grundsätzlich sollen die Wiener Hundehalter dann in zwei Wellen dazu motiviert werden, die Hinterlassenschaften ihres vierbeinigen Lieblings zu entsorgen. Zunächst soll das Siegermotiv einen Monat hängen, worauf eine Pause folgt, bevor die zweite Welle - mit dem selben Motiv - einsetzt. Neben Großplakaten setzt man auch auf kleinere Plakatständer, Inserate und Aktionen, durch die sich der kleine Hund als Leitmotiv zieht. (APA)