Foto: PhotoDisc
Vom 30. August bis 3. September findet an der Donau-Universität Krems das Seminar "Karrierestrategien für Frauen in internationalen Unternehmen und Organisationen" statt. "Empowerment" sei angesagt, aber vielmehr in Sachen Durchsetzungsstrategien und Macht-Kompetenzen als im Erlernen neuer Soft Skills, sagt Christiane Hartnack, Leiterin des Fachbereichs "Interkulturelle Studien" am Department für Angewandte Kulturwissenschaften und Initiatorin der Veranstaltung. "Ganz wesentlich geht es in dem Seminar darum, die Schwierigkeiten einer dreifachen Herausforderung - Top-Management, Auslandsaufenthalt und ein von Männern dominiertes Umfeld - zu durchleuchten. Denn jeder dieser Bereiche erfordert für sich allein bereits eine enorme Leistung", so Hartnack.

Aber auch auf ganz praktische Ansätze soll eingegangen werden: von der Reflexion individueller Ziele, über selbstbewusstes Verhandeln und der Work-Life-Balance bei Auslandspositionen bis hin zum Themenbogen Mut zur Macht und Führungskompetenz. Ein ganz wichtiger Aspekt, so Hartnack, sei die Auseinandersetzung mit der Thematik des Einforderns. Denn: "Veränderungen müssen wir selbst initiieren, strategisch planen und umsetzen."

Interkulturelle Kompetenzen seien Schlüsselfaktoren für Auslandskarrieren. Oft gebe es zwar einerseits Erleichterungen für Frauen - etwa eine höhere Akzeptanz gegenüber Frauen in verantwortungsvollen Positionen -, andererseits aber falle es ihnen nicht immer leicht, in ihrer Freizeit wichtige Kontakte zu knüpfen oder auszubauen, wodurch der informelle Bereich für Frauen ein anderer sei als für Männer, so Hartnack.


Interaktion gefragt

Allgemeine Karriereempfehlungen für Frauen stehen, so Hartnack, sicher nicht am Programm. Vielmehr sei das Seminar - so die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr - stark von Interaktion zwischen Teilnehmerinnen und Vortragenden geprägt. Und mit den internationalen Referentinnen - von US-Frauenforscherin Carol Hagemann-White über Sozialwissenschaftlerin Edith Schlaffer und Macht-Expertin Christine Bauer-Jelinek bis hin zu Siemens-Generalin Brigitte Ederer - sei fundierte Vermittlung frauenspezifischer Karrierestrategien im internationalen Umfeld gewährleistet. Der Kreis der Teilnehmerinnen werde mit rund 15 Personen eher klein sein.

Die Seminarteilnahme könne als Wahlmodul im Studiengang "Interkulturelle Kompetenzen" angerechnet werden, und für Frauen aus Non-Profit-Organisationen stelle die Donau-Uni Teilstipendien zur Verfügung. (Heidi Aichinger, Der Standard, Printausgabe 22./23.7.2006)