New York - Männliche Multiple-Sklerose-Patienten geben die Krankheit etwa doppelt so häufig an ihren Nachwuchs weiter wie Frauen. Dies zeigt eine amerikanische Studie an Kindern, deren Mütter oder Väter von der Autoimmun-Erkrankung betroffen sind.

Frauen doppelt so oft betroffen

Multiple Sklerose (MS) tritt bei etwa einem von 1.000 Menschen auf. Das Erkrankungsrisiko ist für Frauen doppelt so hoch wie für Männer. In 85 Prozent der Fälle ist die Krankheitsursache nicht bekannt, bei 15 Prozent der PatientInnen ist jedoch auch ein Familienmitglied aus der folgenden oder vorherigen Generation betroffen, was auf eine Beteiligung von Erbfaktoren hinweist. Bislang ist allerdings kein einzelnes Gen bekannt, das die Veranlagung für die Krankheit beeinflusst.

Männer prinzipiell resistenter

Stattdessen vermuten NeurologInnen, dass eine Kombination von genetischen und umweltbedingten Faktoren MS auslöst. Weil die Krankheit bei Frauen wesentlich häufiger auftritt, glauben die ForscherInnen, dass Männer dagegen resistenter sind. Wenn Männer dann doch erkranken, so tragen sie möglicherweise eine stärkere genetische Veranlagung, die sie dann an ihre Kinder weitergeben. Dies könnte der Zeitschrift "Neurology" zufolge das Studienresultat erklären, demzufolge Männer die Krankheit mit einer 2,2-fach höheren Wahrscheinlichkeit vererben als Frauen. (APA/AP)