Grafik: Der Standard
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Unter den Wallfahrern, die nach Mariazell pilgern, ist es seit einiger Zeit Brauch, an markanten Stellen der Route Gedenkkreuze und -steine aufzustellen; vielleicht aus religiösen Gründen, vielleicht aber auch, um sich ein wenig zu rühmen, wie oft man schon die Alma Mater Austria aufgesucht hat.

Die Stanglalm in den Fischbacher Alpen, über die ein Mariazellerweg führt, zählt zu den beliebtesten Plätzen, an die fromme Reise zu erinnern. Der Weg über die freie Hochfläche nahe des Schutzhauses Waldheimat ist mit diesen Hinweisen geradezu gesäumt.

Erfahrung für die Seele

Das lässt natürlich die Esoteriker nicht ruhen, und so tragen auch sie ihren Teil dazu bei, den Pilgern den Seelenfrieden zu erhalten. Sie stellten am Weg sechs Lärchenstämme auf, die – so steht es auf einer Informationstafel – die Verbindung zwischen dem Mikro- und dem Makrokosmos ermöglichen: "Spüre deinen Körper, lass deinen Geist frei fließen und erfahre deine Seele im Halbkreis der Stämme". Die Anzahl der Eisenstifte im Holz entspricht der Zahl der Buchstaben für "Heil-Liebe, Licht-Frieden, Einheit (Gott)."

Die Stangelalm hat auch dem normalen Wanderer einiges zu bieten, weshalb markierte Routen aus allen Himmelsrichtungen zu ihr führen. Eine liebliche Landschaft, Ausblicke von freien Flächen in das Rax-Schneealpen-Gebiet und zur Veitsch sorgen für Abwechslung. Und wenn die Heidelbeeren reif sind, wird man mit den angegebenen Gehzeiten kaum das Auslangen finden.

Die Aufstiegsrouten aus dem Mürztal weisen zwar einige steilere Abschnitte auf, sind aber insgesamt nicht besonders anstrengend. Zudem liegen auf dem Weg zwei Schutzhäuser und eine Unterstandshütte.

Die Route: Nahe der Kirche von Wartberg im Mürztal beginnt die rote Markierung, die über einen bewaldeten Hang in einen Sattel und dann über einen Rücken aufwärts führt. Später mündet von links der Zellerweg ein, dem man – vorbei am Zellerkreuz, Lärchenstämmen und einer Unterstandshütte – bis zur Hochfläche der Stangelalm und zum Schutzhaus Waldheimat folgt. Gehzeit 3 bis 3½ Stunden.

Nun geht's ein Stück zurück, dann hält man sich links (rot markiert, Nr. 722), kommt zum Leopold-Wittmaier-Haus und steigt dann in den Spregnitzgraben ab. Dort wechselt man auf die rote Markierung 723, auf der man bald die Anstiegsroute erreicht. Auf dieser kehrt man nach Wartberg zurück. Gehzeit ab Waldheimat-Schutzhaus etwa 3 Stunden.

Die Runde lässt sich um gute 1½ Stunden verkürzen, wenn man sie beim Hiasbauern im Spregnitzgraben beginnt, wo man beschränkte Parkmöglichkeiten vorfindet. (Bernd Orfer, Der Standard, Printausgabe 29./30.7.2006)